Säkularinstitut


Säkularinstitut, auch Weltinstitut oder Weltgemeinschaft, eine besondere Form des geweihten Lebens (siehe can. 710-730 CIC), die am 2. Februar 1947 von Papst Pius XII in der Konstitution Provida Mater Ecclesia kirchenrechtlich bestätigt wurde.

Säkularinstitute sind geistliche Gemeinschaften, deren Mitglieder (Männer und Frauen) im Gegensatz zu Ordensgemeinschaften keine Gelübde ablegen, aber nach den sog. evangelischen Räten (Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam) leben. Sie gehen einem bürgerlichen Beruf nach, sind nicht grundsätzlich zu einem gemeinschaftlichen Leben verpflichtet und verzichten sie in der Regel auch auf das Tragen einer besonderen Tracht. Die Mitglieder der Weltinstitute leben allein, in ihrer Familie oder in einer Wohngemeinschaft ihres Institutes.

Die Säkularinstitute wurzeln in den seit dem 17. Jahrhundert erkennbaren Bestrebungen, ein gottgeweihtes Leben zu führen, ohne den den alten Orden eigenen Rückzug aus der Welt zu vollziehen. Den Säkularinstituten gehören in der Regel Laien an. Einige Institute nehmen aber auch Priester auf, die aber in ihre Diözese inkardiniert bleiben. Einige Säkularinstitute können mit päpstlicher Erlaubnis auch selbst inkardinationsbefugt sein.

Merkmale

Merkmale der Säkularinstitute sind

  1. die Weihe an Gott durch die evangelischen Räte
  2. die Bindung an eine bestimmte Gemeinschaft
  3. die apostolischen Dienste in der Welt unter Verzicht auf die ordensspezifischen Merkmale (Ordenstracht, Leben im Kloster)

Verbreitung

Ende 2005 gab es weltweit 215 Säkularinstitute, davon 143 diözesanen Rechts und 72 päpstlichen Rechts.

183 davon sind weibliche Institute mit 27.553 Mitgliedern (nach ersten Gelübden) und 2.103 Kandidatinnen. Sieben sind männliche Laieninstitute mit 442 Mitgliedern und 128 Kandidaten. Darüberhinaus gibt es 18 gemischte Institute mit 3.725 Mitgliedern und 549 Kandidaten. Sieben Institute haben mehrere Zweige: Frauen, Priester, männliche Laien. In diesen Instituten leben 933 Mitglieder und 62 Kandidaten.

Die meisten Säkularinstitute gibt es in Europa (177), gefolgt von Lateinamerika mit 123 Instituten. Im Vergleich zu 1995 sind die Zahlen um acht Prozent zurückgegangen, während die Anzahl der Kandidaten gleich geblieben ist.

Letzte Änderung: 12. Juni 2009 

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