Schasching, Johannes


Johannes Schasching SJ (* 1917), österreichischer Jesuit und Sozialethiker; 1961–66 Provinzial der Jesuiten in Österreich. Er hat neben Oswald von Nell-Breuning SJ die Entwicklung der Katholischen Soziallehre in den letzten Jahrzehnten wesentlich mitgeprägt.

Ausz.: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1973), Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1987) und mehrere Ehrendoktorate.

Johannes Schasching SJ   (Foto: ksoe)

Johannes Schasching SJ (Foto: ksoe)

Schasching wurde am 10. März 1917 als Sohn eines Maurers in St. Roman bei Simling in Oberösterreich geboren. Er besuchte das Jesuiten-Gymnasium Collegium Aloisianum am Freinberg in Linz und trat nach der Matura 1937 in die Gesellschaft Jesu ein. Anschließend studierte er kurz Philosophie an der ordenseigenen Hochschule in Pullach bei München. Zur Wehrmacht eingezogen, wurde er 1941 wie alle Jesuiten aus dem Wehrdienst entlassen. Dies ermöglichte ihm den Abschluss der Philosophie (1943) und das Studium der Theologie in Wien und Innsbruck (1943-47). 1946 wurde er zum Priester geweiht, 1948 promovierte er in Innsbruck zum Doktor der Staatswissenschaften. Nach Studien der Soziologie in Louvain begann er 1950, in Innsbruck Ethik und Sozialwissenschaften zu unterrichten.

In dieser Zeit wirkte er auch als Spiritual der anglo-amerikanischen Studenten am internationalen Priesterseminar Collegium Canisianum in Innsbruck. Von 1961-66 war er Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz und unterrichtete als Professor Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen sowie an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck.

1966 berief ihn Ordensgeneral Pedro Arrupe nach Rom, wo Schasching bis 1991 an der Päpstlichen Universität Gregoriana Sozialwissenschaften lehrte. Während dieser Jahre bekleidete er weitere Ämter: So war er unter anderem von 1966-69 Rektor des Collegium Germanicum et Hungaricum, 1969-1979 Berater des Generaloberen für die zentraleuropäischen Provinzen des Jesuitenordens, 1981-87 Dekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Gregoriana. Außerdem wurde er zum Konsultor des Päpstlichen Rates Iustitia et Pax und als Mitglied in die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften berufen.

1991 als Professor emeritiert, kam Schasching nach Wien zurück, wo er bis 2005 in der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) tätig war. In diesen Jahren wirkte er beratend mit am Sozialhirtenbrief der katholischen Bischöfe Österreichs (1990) und begleitete von Anfang an das 2003 erschienene Ökumenische Sozialwort der christlichen Kirchen Österreichs als Mitglied der Steuerungsgruppe.

(Quelle: Gemeinsame Presseinformation der Jesuiten in Österreich und der Kath. Sozialakademie Österreichs, ksoe)

Letzte Änderung: 27. Dezember 2008 

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