Spiß, Cassian
Cassian Spiß OSB (* 12. Juni 1866 St. Jakob am Arlberg; †14. Aug. 1905 bei Mikukuyumbu im heutigen Tansania), Missionsbenediktiner von St. Ottilien, Afrikamissionar und erster Bischof des Apostolischen Vikariats Südsansibar (heute Erzdiözese Dar-Es-Salaam).
Cassian Spiß gründete in Tansania einige Missionsstationen und -schulen (z. B. das noch heute bestehende Kloster Peramiho 1898) und verfasste einen Katechismus für Missionszwecke. Er gab die ersten Grammatiken des Kihehe (der Sprache von Tosamaganga/Iringa, wo er bis 1898 wirkte), des Alt-Kingoni (der Sprache der aus Südafrika eingewanderten Wangoni-Herrenschicht) und des Neu-Kingoni (der Volkssprache von Peramiho) heraus.
Nachdem der Generalsuperior der Missionsbenediktiner, Abt Ildefons Schober von Seckau, 1902 die Erhebung St. Ottiliens zur Abtei und des Missionsgebietes zum Apostolischen Vikariat erreicht hatte, wurde Spiß am 15. September 1902 überraschend von Papst Leo XIII. zum ersten Apostolischen Vikar von Südsansibar ernannt, das einen Großteil des südtansanischen Festlandes einschloss. Am 16. November empfing er von Bischof Maximilian von Lingg in Sankt Ottilien die Weihe zum Titularbischof von Ostrakini.
Am 14. August 1905 wurde er während des antikolonialen sog. Maji-Maji-Aufstandes zusammen mit zwei Missions-Benediktinerinnen von Tutzing und zwei Laienbrüdern auf dem Weg von Lindi nach Peramiho von Einheimischen getötet.
Letzte Änderung: 29. März 2009
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