Teresa von Avila


Teresa von Ávila (eigentlich Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada; * 28. März 1515 in Avila, Spanien; † 4. 0kt. 1582 in Alba de Tormes bei Salamanca), spanische Heilige, Ordensfrau, Mystikerin, Kloster- und Ordensgründerin; Kirchenlehrerin und Schutzpatronin Spaniens.

Leben

Teresa von AvilaTeresa wird 1515 in Avila als Tochter eines jüdischen Geschäftsmannes geboren und tritt 1535 in das dortige Karmelitinnenkloster ein. 1539 fällt sie als Folge einer schweren Krankheit ins Koma und ist fast vier Tage scheintot. Nur langsam erholt sie sich von der Strapaze, ist noch lange Zeit gelähmt. In der Folge hat sie mehrere mystische Erlebnisse und Visionen, u.a. von einem Bild des ’schwer verwundeten Christus‘. Diese innerliche Krise endete 1554 mit ihrer sog. „endgültigen Bekehrung“. Ihr Leben wird weiterhin bestimmt durch schwere Krankheiten, strenge Bußübungen und religiöse Lektüre.

Am 24. August 1562 gründete sie das erste Kloster der durch sie reformierten, d.h. heißt zur Strenge der ursprünglichen Ordensregel geführten, unbeschuhten Karmelitinnen. 1568 fand Teresa, die sich später Teresa de Jesús nannte in Johannes vom Kreuz einen treuen Mitstreiter, der den männlichen Zweig des Karmelitenordens erneuerte. Zusammen mit ihm gründete sie insgesamt 32 Reformklöster.

Kennzeichnend für ihre Reform ist die Rückkehr zu strenger Armut und Klausur. Zentrum ihrer Spiritualität ist das individuelle Gebet mit seiner Öffnung hin zu mystischen Erfahrungen.

Der von ihr gegründete Teresianische Karmel (Unbeschuhte Karmeliten) war zunächst eine eigene Provinz innerhalb des Karmelitenordens und wurde 1593 zu einem bis heute bestehenden unabhängigen Orden.

Teresas Reformbestrebungen brachten sie in Opposition zur etablierten Kirche und Gesellschaft. Ihre ekstatischen Erlebnisse führten zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb des Klosters. Insbesondere die Leitung ihres Ordens hielt sie für eine Simulantin. Lange Zeit war sie Verfolgungen und Anfeindungen ausgesetzt und konnte ihr Werk nur mit der Unterstützung des spanischen Königs durchsetzen. Zeitweise kam sie durch Denunziation auch in Kontakt mit der spanischen Inquisition.

Teresa machte sich auch einen Namen als Schriftstellerin. Ihre bedeutendsten Werke sind ihre Autobiographie, ihr Buch Weg der Vollkommenheit und vor allem Die innere Burg von 1577. Daneben verfasste sie unzählige Briefe (ca. 1500 sind erhalten) und Gedichte.

Teresa von Avila stirbt am 4. Oktober 1582 auf einer Visitationsreise im von ihr gegründeten Kloster Alba de Tormes. Ihre Gebeine ruhen in der dortigen Klosterkirche, die zu einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte Spaniens wurde.

Teresa wurde 1617 zur Patronin Spaniens erklärt und 1622 heiliggesprochen. 1970 wird sie von Papst Paul VI. als eine der wenigen Frauen zur Kirchenlehrerin ernannt.

Gedenktag

Da der 4. Oktober der Gedenktag des hl. Franz von Assisi ist, gedenken die Karmeliten ihrer am 5. Oktober. Da am 5. Oktober 1582 der gregorianische Kalender in Kraft trat und auf den 4. Oktober der 15. Oktober folgte, wurde der 15. Oktober zu ihrem Gedenktag.

Letzte Änderung: 14. Juni 2009 

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