Vermehren, Isa
Isa Vermehren RSCJ (* 21. April 1918 Lübeck; †16. Juli 2009 Bonn), Kabarettistin, Filmschauspielerin, Ordensschwester, Lehrerin, Schuldirektorin, Buchautorin.
Die 1918 als Tochter eines Anwalts in Lübeck geborene Isa Vermehren wuchs in einem protestantischen Elternhaus auf. Nachdem sie sich geweigert hatte, beim Morgenappell die Hakenkreuzfahne zu grüßen, wurde sie der Schule verwiesen und ging 15-jährig nach Berlin, wo sie mit Auftritten im politisch-literarischen Kabarett von Werner Finck, der Katakombe, bekannt wurde. Als die Katakombe 1935 verboten wurde, holte Vermehren ihr Abitur auf der Abendschule nach. 1938 konvertierte Isa Vermehren – wie später auch ihre beiden Brüder – zur katholischen Kirche. Während des Zweiten Weltkrieges zur Truppenbetreuung an die Front einberufen, war sie 1940 bis 1942 Mitglied einer Gruppe für kulturelle Wehrmachtsbetreuung, mit der sie durch Norwegen, Frankreich, Italien und an die Ostfront reiste.
Nachdem einer ihrer Brüder, der Diplomat Erich Vermehren, 1944 zu den Briten übergelaufen war, wurden Isa, ihre Eltern und ihr älterer Bruder in Sippenhaft genommen und in einem Konzentrationslager inhaftiert. Sie überlebte die Lageraufenthalte in Ravensbrück, Buchenwald und Dachau und berichtete über diese Zeit in ihrem 1946 erschienenen Buch Reise durch den letzten Akt. 1947 übernahm sie eine Rolle in Helmut Käutners Trümmerfilm In jenen Tagen.
Nach dem Studium der Theologie, Deutsch, Englisch, Geschichte und Philosophie an der Universität Bonn, trat trat Isa Vermehren 1951 in den Orden der Schwestern vom Heiligen Herzen Jesu (Sacre Cœur) ein und arbeitete danach vor allem als Pädagogin. Nachdem sie 1958 das zweite Staatsexamen abgelegt hatte, leitete sie von 1961 bis 1969 das St.-Adelheid-Gymnasium in Bonn, dann von 1969 bis 1983 die katholische Sophie-Barat-Schule in Hamburg. Von 1986 bis 1998 sprach sie regelmäßig das Wort zum Sonntag. Vor allem ihrer Bildschirmpräsenz verdankte sie eine erhebliche Popularität. Für ihre Arbeit erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und den Deutschen Predigtpreis. Ihr Akkordeon Agathe erhielt 2005 einen Platz im Bonner Haus der Geschichte.
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Letzte Änderung: 30. April 2012
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