Wessobrunn
Kloster Wessobrunn, ein ehemaliges Benediktinerkloster in Wessobrunn im sog. Pfaffenwinkel in Oberbayern; heute im Besitz der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing.
Kloster Wessobrunn ist eine alte benediktinische Gründung. Als Gründungsjahr wird das Jahr 753 genannt, die Gründung soll der Sage nach durch Herzog Tassilo III erfolgt sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass das Kloster in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts von einer Adelsfamilie aus Rott als Eigenkloster gegründet wurde. Die ersten 25 Benediktinermönche sollen aus Benediktbeuern gekommen sein.
Nach einer wechselvollen Vergangenheit, wurde das Kloster 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Ein Teil der Gebäude und die Klosterkirche wurden abgerissen; der Rest befand sich einige Jahrzehnte in Privatbesitz. 1913 übernahmen die Missions-Benediktinerinnen von Tutzing das Kloster und richteten dort 1955 ein Kinder- und Jugendkurheim ein.
Wessobrunner Schule
Wessobrunn gilt als Ursprungsort der Wessobrunner Schule, deren mehr als 600 Künstler des südbayerischen Barocks in Europa fast 3.000 Kirchen, Klöster und Schlösser bauten oder mit Wessobrunner Stuck und Malerei schmückten. Die von Dominikus Zimmermann errichtete Wieskirche ist eines der bedeutendsten Werke der Wessobrunner Schule.
Wessobrunner Gebet
Das Kloster ist bekannt als Fundort des berühmten Wessobrunner Gebets, einer um 814 im Bereich des Bistums Augsburg entstandenen lateinischen, für die Mission bestimmten Handschrift. Der Codex ist das älteste erhaltene deutsche Sprachdenkmal mit christlichem Inhalt. Es befindet sich heute in der Staatsbibliothek München.
Sehenswürdigkeiten
Das in seiner heutigen Form 1680 von Abt Leonhard Weiß begonnene spätbarocke Klosterensemble – nur vergleichbar mit den großen Klöstern Ettal und Tegernsee – kann teilweise besichtigt werden. Zu sehen sind der berühmte Gang im Fürstentrakt und der Tassilosaal, erbaut und stukkiert von Mitgliedern der Familie Schmuzer. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Stucksaal (Theatersaal) im 1. Stock befindet und die berühmte, über 1000 Jahre alte Tassilolinde, die über einen steilen Weg zu erreichen ist.
Der freistehende romanische Glockenturm (»Grauer Herzog«) und das wuchtige Holzkruzifix in der Pfarrkirche St. Johann Baptist stammen noch aus dem 13. Jahrhundert.
Im Kloster befindet sich auch das Kulturhistorische Museum der Vereinigung Wessofontanum.
Kloster auf Zeit
Das Gästehaus Meierhof kann als Tagungshaus für Bildungsveranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche (Schulklassen) und Familien gemietet werden. Es stehen 32 Betten in Einzel- und Doppelzimmern und drei Aufenthaltsräume zur Verfügung. Daneben gibt es in einem Nebengebäude des Klosters vier Ferienwohnungen für ein bis vier Personen. Auf Wunsch ist Vollpension oder Halbpension möglich.
Adresse
Kloster Wessobrunn
Klosterhof 4
82405 Wessobrunn
Tel.: +49 (0) 8809 9211-0
Fax: +49 (0) 8809 9211-68
Web: www.kloster-wessobrunn.de
Letzte Änderung: 24. Februar 2010
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