Zeschick, Johannes


Johannes Zeschick OSB (* 10. März 1932 Weseritz, Böhmen; † 3. Juni 2013 Langquaid), Benediktiner und 3. Abt der Benediktinerabtei Braunau in Rohr.

Leben
Alois Zeschick kam nach dem Krieg als 15-jähriger Heimatvertriebener nach Rohr, wo sich die aus Braunau in Ostböhmen ebenfalls vertriebenen Benediktiner niedergelassen hatten. Dort besuchte er das 1946 unter Abt Dr. Dominik Prokop neu errichtete Johannes-Nepomuk-Gymnasium mit Internat. Nach dem Abitur trat er in das Kloster ein und erhielt den Ordensnamen »Johannes Nepomuk«. 1959 legte er die Ewige Profess ab und wurde 1960 zum Priester geweiht. Anschließend absolvierte er ein zweites Studium der Geschichte und Anglistik und wurde nach dessen Abschluss zum Doktor phil. promoviert. Er unterrichtete von 1967 bis 2000 am Rohrer Johannes-Nepomuk-Gymnasium Englisch, Geschichte und Religion.

1974 wurde Zeschick zum Prior der Benediktinerabtei ernannt und übernahm 1984 das Amt des Cellerars (Wirtschaftbeauftrager des Klosters). 1988 wählten ihn seine Mitbrüder zum dritten Abt von Braunau in Rohr. Damit war er der 61. Abt seit der Gründung des Benediktinerkonvents von Brevnov-Braunau durch den Heiligen Adalbert im Jahre 993.

In Zeschicks Amtszeit fielen mehrere bauliche Erweiterungen der Schule sowie die noch andauernde Generalsanierung der barocken Klosteranlage. Abt Johannes setzte sich über Jahrzehnte für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Abtei und Gymnasium der Benediktiner in Rohr ein.

Gemäß den Statuten der Bayerischen Benediktinerkongregation legte Abt Johannes mit Erreichen des 70. Lebensjahres sein Amt nieder, blieb aber bis zur Wahl seines Nachfolgers, Gregor Zippel, im März 2002 im Amt.

Zeschick gehörte der historischen Sektion der bayerischen Benediktinerakademie an und war Vorstandsmitglied des Sudetendeutschen Priesterwerkes und der Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner in der Diözese Regensburg.

1999 wurde er für sein »herausragendes Wirken als Seelsorger und Lehrer im Kloster und Gymnasium Rohr« und als »Botschafter für die Belange der Sudetendeutschen« mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Werke

  • Das Augustinerchorherrenstift Rohr und die Reformen in bairischen Stiften vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. – Verein f. Ostbairische Heimatforschung, 1969
  • Rohr. Benediktinerabtei. – Schnell & Steiner, 1997

Letzte Änderung: 3. Juni 2013 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Zeschick, Johannes”

  1. Friedrich Werner
    11. Oktober 2009 00:27

    Als weltlicher Deutsch/Englisch/Geschichtslehrer 1958 – 63 am Gymnasium St. epomuk lernte ich Abt emer. Johannes Zeschick noch als jungen Prester und Anglistikstudenten kennen. Er ging mit Bedacht zur gründlichen Erlernung der Sprache einige Zeit nach England. Der heiligmäßig lebende, damals regierende Abt Dominik Prokop (dessen Nachfolger als Deutschlehrer ich sein durfte)vertraute ihm rückhaltlos, und der übernächste Abt Johannes verdiente jedes Lob von seinen Mitbrüdern, Mitlehrern und den vielen Heimatvertriebenen, die sich seinen Zuspruch in Rohr erbaten. Außerdem arbeitete er wissenschaftlich mit großem Erfolg, m.W. überwiegend auf dem Gebiet der Geschichte.Ich wünsche ihm ein langes Leben in Gesundheit und Zufriedenheit.

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