20. Mai 2008
Kloster Ettal heizt mit Biowärme
Ettal – Am Montag hat Landwirtschaftsminister Josef Miller das neue Biomasseheizwerk auf dem Gelände der Benediktinerabtei Ettal im Landkreis Garmisch-Partenkirchen offiziell in Betrieb genommen.
Die Anlage wird mit bis zu rund 173 000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Die Gesamtkosten für das Heizwerk liegen bei etwa 650 000 Euro. Es versorgt das Kloster Ettal und das Hotel „Ludwig der Bayer“ mit umweltfreundlicher Biowärme.
Herzstück der Anlage ist ein Biomassekessel mit 850 Kilowatt Nennwärmeleistung, der pro Jahr mit rund 1 700 Tonnen Biomasse naturbelassenem Wald- und Restholz aus der Region befeuert wird. Mit dem Betrieb dieser Anlage werden jährlich rund 450 000 Liter Heizöl eingespart und damit 1 200 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Der Minister bezeichnete die Anlage als ein „Musterbeispiel für umweltfreundliche Energieversorgung“. Denn beim Verbrennen von Holz wird nur soviel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Aufwuchs vorher der Atmosphäre entzogen hat. Zudem bietet das neue Heizwerk Miller zufolge der regionalen Land- und Forstwirtschaft eine zusätzliche Einkommensquelle.
Rund vier Millionen Tonnen Holz werden in Bayern pro Jahr für die Energiegewinnung eingesetzt. Eine Hälfte davon ist Restholz, das sonst ungenutzt im Wald verrotten würde. Die andere Hälfte sind Reste der Holzindustrie sowie Altholz. Insgesamt liegt der Anteil der Biomasse am gesamten Primärenergieverbrauch in Bayern inzwischen bei rund fünf Prozent. Dadurch werden jährlich der Umwelt rund sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid erspart und der Einsatz von etwa 2,5 Milliarden Litern Heizöl vermieden, was ungefähr einer aneinander gereihten Kette an Tanklastern von Ettal bis Neapel entspricht.
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