5. Juni 2008

Seligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux steht bevor

Rom (Curia gen. OCD) – Am 13. Juli 2008 jährt sich zum 150. Mal der Hochzeitstag von Louis Martin und Celie Guérin, den Eltern der hl. Thérèse von Lisieux.

Zélie und Louis MartinIn Alençon und Lisieux gibt es zu diesem Anlass am 12. und 13. Juli eigene liturgische Feiern, denen der Präfekt der Selig- und Heiligsprechungskongregation, Kardinal Saraiva Martins, vorstehen wird. In diesem Gedenkjahr wird auch die Seligsprechung der Eltern der hl. Thérèse erwartet. Am 26. März 1994 wurde durch Papst Johannes Paul II. der heroische Tugendgrad bestätigt. Am 17. Januar 2008 wurde vom vatikanischen medizinischen Gremium die auf die Fürbitte der Eltern der hl. Thérèse erfolgte Heilung von Pietro Schiliro als “natürlich unerklärlich” anerkannt. Das 2002 in Monza (Italien) geborene Kind hatte bei seiner Geburt eine unheilbare Lungeninsuffizienz. Diese Wunder wurde nun offiziell anerkannt, sodass als nächster Schritt die Seligsprechung des Ehepaars Martin-Guérin erfolgen kann.

Celie Guérin verstarb mit nur 46 Jahren am 28. August 1877 in Alençon. Ihr Ehemann, Louis Martin verstarb als 71 Jähriger im Jahr 1894 im Schloss von La Musse. Nachdem man die Korrespondenz der beiden veröffentlicht hatte, entdeckte man darin ihr vorbildliches christliches Leben, das sie im Alltag des Ehelebens geführt hatten. Bereits 1957 begann man für beide einzeln die ersten Vorbereitungen in Hinblick auf eine mögliche Selig- und Heiligsprechung. Am 13. Oktober 1958 wurden ihre sterblichen Überreste in ein Grab im Freien (im Bereich des Kreuzweges), hinter der Basilika von Lisieux übertragen. Im Blick auf die baldige Seligsprechung wird man deren sterblichen Überreste nun in die Krypta der Basilika übertragen.

Die sterblichen Überreste der beiden wurden bereits im Mai 2008 in aller Stille und Diskretion exhumiert. Drei Ärzte nahmen die anatomische Recognitio der Gebeine vor. Nur 10 Personen waren Zeugen dieses Aktes, darunter auch zwei Karmelitinnen und jener Fotograf, der auch schon 1958 bei der ersten Exhumierung mit anwesend war.

In der Zwischenzeit bereitet man in Verona (Italien) das Reliquiar (60x120cm) vor. Der Künstler inspiriert sich dabei an jenen Motiven, die die hl. Thérèse einst bei der Gestaltung einer Kasel verwendete: Blumen, genau genommen zwei Rosen, die für die Eltern stehen, fünf Lilien (entsprechend den fünf Schwestern) und vier geschlossene Lilien (die die vier verstorbenen Kinder des Ehepaars symbolisieren). Der Reliquienschrein wird im September in der Krypta der Basilika aufgestellt werden. Normalerweise wird bei diesem Akt auch das Datum der Seligsprechung bekannt gegeben.

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