5. April 2011

Energiekonzept der Erzabtei St. Ottilien ist preiswürdig

St. Ottilien – Hackschnitzelheizung und Biogas überzeugen europäische Jury. St. Ottilien ist für den europäischen ManagEnergy Energiepreis nominiert.Hackschnitzelheizung und Biogas überzeugen europäische Jury

Gebäude der Hackschnitzelheizung

Das Heizkraftwerk der Erzabtei St. Ottilien (Foto: Martin Wind)

Unter Federführung der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München wurde das von Prof. Wolfgang Mauch betreute Energiekonzept des oberbayerischen Klosters vor Kurzem beim Wettbewerb der Europäischen Kommission vorgestellt. Tatsächlich ist das Projekt bis in die Endrunde der besten drei Teilnehmer in der Kategorie „Technische Projekte“ gelangt.

Am kommenden Mittwoch, dem 13. April wird der Energiepreis in Brüssel verliehen, im Rahmen der „EU Sustainable Energy Week“. Vielleicht reicht es ja für den ersten Platz. Schon die Nominierung und die Platzierung unter den drei Endrundenteilnehmern sind ein glänzender Erfolg, eine wohltuende Anerkennung und ein willkommener Ansporn, im Bemühen um die Umwelt nicht nachzulassen.

Seit Dezember 2010 arbeitet in St. Ottilien ein Biogasgenerator und liefert elektrischen Strom. Seit 2008 deckt die Erzabtei ihren Wärmebedarf mit einer Holz-Hackschnitzelheizung. Nur noch an wenigen Tagen im Jahr ist es nötig bei Spitzenlast einen Ölbrenner zum Heizen zuzuschalten. Massive Energiedämmung mindert den Energieverbrauch der Gebäude des Klosters erheblich.

Die Energieerzeugung geschieht demnach nicht mehr durch fossile Brennstoffe, sondern sie wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Gras, Silo-Mais und Rindergülle realisiert. Der größte Teil dieser Rohstoffe wächst und entsteht auf Grund und Boden der Erzabtei St. Ottilien. Zudem sind sie insgesamt Kohlendioxid-neutral, d. h. sie binden beim Wachsen die selbe Menge Kohlendioxid, wie beim Verbrennen bzw. Vergären freigesetzt wird.

2007 stieß das Kloster jährlich 2.500 Tonnen CO2 in die Umwelt aus. 2009 waren es noch etwa 500 Tonnen, und seit 2010 ist nach der Inbetriebnahme der Biogasanlage mit einem Rückgang auf nur noch 250 Tonnen im Jahr zu rechnen. Das bedeutet eine Minderung des CO2-Ausstoßes innerhalb von drei Jahren auf ein Zehntel des Ausgangswertes. Durch ständige Modernisierungsmaßnahmen an den Gebäuden des Klosters wird der Energiebedarf weiter zurückgehen, und es wird künftig immer weniger Heizöl für Spitzenlasten benötigt. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen gegen null gehen.

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