27. Juni 2013
P. Giuseppe Berton SX gestorben
Freetown/Sierra Leone/Parma – Vorgestern Abend, 25. Juni 2013, starb im Mutterhaus der Xaverianer-Missionare in Parma (Italien) im Alter von 81 Jahren Pater Giuseppe „Bepi“ Berton, er war der Apostel der Kindersoldaten in Sierra Leone.
Im Juni vergangenen Jahres war Berton zur ärztlichen Behandlung nach Parma zurückgekehrt. Am 19. Juni war er aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Giuseppe Berton wurde am 5. Februar 1932 in Marostica (Vicenza) geboren. Seit 1973 lebte er in Sierra Leone, wo er sich zunächst in der Diözese Makeni und später in der Hauptstadt Freetown der Missionsarbeit und sozialen Projekten widmete. Während der Jahre des Krieges in Sierra Leone (1992–2000) wurde er von Rebellen entführt. Er musste mit ansehen, wie Kindersoldaten missbraucht wurden und sah Verstümmelungen, Morde und Gewalt jeder Art. Damals brachte er Programme für ehemalige Kindersoldaten auf den Weg, die diesen die Rückkehr in ein normales Leben ermöglichen sollten.
In einem Interview mit dem Fidesdienst vom Jahr 2004 sagte P. Berton: „Die größte Herausforderung, vor der wir stehen besteht darin, diesen Kindern und Jugendlichen ihre Identität zurückzugeben. Die meisten sind noch Kinder, denn sie haben einige Phasen ihrer psychologischen Reifung übersprungen, doch sie mussten in den Jahren des Bürgerkriegs auch schreckliche Erfahrungen machen. Sie waren an der Gewalt beteiligt, die das Land erschüttert hat. Heute fällt es der Zivilgesellschaft oft schwer, diese Kinder und Jugendlichen zu akzeptieren und sie auf dem Weg zu einer normalen Existenz zu unterstützen.“
Für seine Arbeit mit den Kindersoldaten wurde Pater Berton mehrmals von internationalen Organismen gewürdigt, darunter auch die Vereinten Nationen. 2001 besuchte der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, den Missionar und sein Zentrum für Kindersoldaten in Kissy, einem Vorort von Freetown. Nach diesem Besuch wurde P. Berton immer wieder zu internationalen Kongressen eingeladen, um als „Experte für humanitäre Rehabilitationsarbeit“ über seine Tätigkeit zu berichten.
(Fidesdienst)
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