Alkofer, Andreas Pazifikus
Andreas Pazifikus Alkofer OFMConv (* 20. Juli 1962 Neustadt an der Waldnaab; †7. Juni 2006), Franziskaner-Konventuale; ordentlicher Professor für Theologische Ethik an der Theologischen Hochschule in Chur.
1989 bis 1991 war Alkofer studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für neutestamentliche Wissenschaft in Würzburg und schloss dort 1991 sein Theologiestudium mit dem Diplom ab. Danach absolvierte er ein Pastoraljahr an der Hochschule der Franziskaner und Kapuziner in Münster, während dessen er ein Gemeindepraktikum in Kaiserslautern und ein Krankenhausseelsorgepraktikum in Neuwied durchlief. 1992 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht.
1993 nahm er bei Prof. Bernhard Fraling ein Promotionsstudium im Fach Moraltheologie auf. Von 1993 bis 1996 war Alkofer Beauftragter der deutschen und zentraleuropäischen Ordenprovinzen für den konziliaren Prozess zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. In Teilzeit wirkte er zwischen 1993 und 1997 als Krankenhausseelsorger an der medizinischen Poliklinik der Universität Würzburg. Von 1994 bis 1997 pendelte er im Auftrag seines Ordens zwischen Würzburg und Padua und betreute als Direktor die deutschsprachige Ausgabe der Ordenszeitschrift »Messagero di Sant’ Antonio« (dt. »Sendbote des hl. Antonius«). 1996 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. Seine Dissertation zum Thema »Ethik als Optik und Angesichtssache. Überlegungen zu einer Fundamentalkasuistik im Anschluss an E. Levinas« wurde 1997 mit einem Preis des Kuratoriums der unterfränkischen Gedenkjahrsstiftung für Wissenschaft ausgezeichnet.
Nach der zweiten Dienstprüfung im Jahr 1997 begann Alkofer an der Universität Regensburg als wissenschaftlicher Assistent und Habilitand bei Professor Dr. Herbert Schlögel OP. 1998 wurde er Wissenschaftsbeauftragter der deutschen Ordensprovinz. 2003 wurde er zunächst Lehrstuhlvertreter und außerordentlicher Professor, 2005 dann ordentlicher Professor für Theologische Ethik an der Theologischen Hochschule in Chur/Schweiz. Im Dezember 2004 wurde er mit einer Forschungsarbeit zum Thema »Konturen der Höflichkeit. Handlung – Haltung – Ethos – Theologie. Versuch einer Rehabilitation« an der katholischen-theologischen Fakultät der Universität Regensburg für das Fach Moraltheologie habilitiert.
Neben seiner universitären Tätigkeit engagierte er sich als Moraltheologe, z. B. in der kantonalen Ethikkommission, und als Priester, zuerst in Cazis und dann in Landquart.
Alkofer starb am 7. Juni 2006 plötzlich und unerwartet und wurde am 16. Juni auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt.
- Antonius von Padua. Franziskaner auf Umwegen. Auf der Suche nach der eigenen Lebensspur – Echter, Würzburg / Ed. Messaggero, Padua 1994
- Ethik als Optik und Angesichtssache. E. Levinas und Spuren einer theologischen Fundamentalkasuistik
- Der himmlische Figaro: Biblische Gottesbilder, die aus dem Rahmen fallen. – Würzburg: Echter, 1998
- Was soll ich dir tun? Kleine Ethik der Krankenhausseelsorge. – 2003 (mit Herbert Schlögel OP)
- Konturen der Höflichkeit: Handlung – Haltung – Ethos – Theologie. Versuch einer Rehabilitation. – 2005
Letzte Änderung: 7. November 2008
Kommentare
3 Kommentare zu “Alkofer, Andreas Pazifikus”
Was sagen Sie dazu?
ein genialer, visionärer Geist, ein großes Herz, eine wunde Seele!
Was oder wer hätte helfen können?
Ein halbes Leben fast
habe ich Deine Zeilen
gelesen und auch dazwischen,
Dir die Seele gehalten,
deine Visionen verstanden
Die Seele gehalten
Habe ich Dir nächtelang
Ãœber Kilometer hinweg und
wollte nicht Dich allein vom Genie
zum Wahnsinn taumeln lassen
Schwer lag mir Dein Buch der Bücher,
wie ein ganzer Lebenskampf
am Rand einer Schweizer Sommernacht
im Schoß und ich wünschte Dir
das leichte Gefühl der Befreiung
Ahnen konnte ich nicht,
aber wissen hätte ich müssen,
dass das Schwere erst begann
in Deinen Worten lag es verschwiegen deutlich
und die kannte ich sonst doch so gut?,
Und so einfach
Ist am Ende Leben nicht
Wenn es einem übergeht
Und blutrot entrinnt,
unhaltbar im Boot nach drüben
Dabei gewesen wäre ich gerne
Und hätte die Hände gehalten
Wenn schon das Leben nicht und
Die Tücher gewechselt und Dir den
Sonnengesang gesungen, tränenvoll aber wahr
Verbrannte Erde hinterlassen
Wolltest Du nicht, wenn
Dein Lebensentwurf umgeworfen
Würde und nun ist Dein Leben
Aus der Bahn geworfen und Erde doch verbrannt
Fruchtbar ist verbrannte Erde, das
Wusstest Du nicht? Wenn erst
Der Schmerz kleiner wird, sehe
Die Früchte auch ich und dankbar
Webe ich helle Gedanken zu Worten für Dich
In memoriam
Zufälliger fand ich in meinem Fundus den ersten Gedichtband – „Fluchtberichte“ und bin betroffen, wenn ich lese, dass der Verfasser so jung gestorben ist.
An @ die Windhündin,
wie tief habe ich beim Lesen Deiner Worte empfunden…. jemand, der viel ahnte und sich trotzdem so hilflos empfand…..schön, dass ich hier eine Mitahnende + Mitfühlende gefunden habe, wenn leider auch (zu) spät…
Danke vielmals!