Chorfrauen vom Heiligen Grab


Die Chorfrauen vom Heiligen Grab, kurz auch Sepulchrinerinnen (v. lat. sepulcrum Grab) sind eine Ordensgemeinschaft, die um 1480 als weiblicher Zweig der Chorherren vom Heiligen Grab entstand.

OrdenDen ersten Sepulchrinerinnen-Konvent begründete der Odilienberger Chorherr Johann von Abrock. Diesem ersten Konvent, der sich seit 1495 in Maaseik im heutigen Belgien befand, folgten bald weitere in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland: Aachen, Jülich, Neuss und 1670 Baden-Baden.

Jedes Kloster ist selbständig und wird von einer gewählten Priorin geleitet. Die Schwestern leben in Klausur und widmen sich der Erziehung und dem Unterricht der meist weiblichen, in neuerer Zeit auch männlichen Jugend.

Heute gehören dem Orden noch etwa 400 Schwestern in Belgien, den Niederlanden, Zaire und Brasilien an.

DeutschlandDas letzte deutsche »Kloster vom Hl. Grab« in Baden-Baden wurde am 7. Juli 1670 durch die Markgräfin Maria Franziska und den Markgrafen Leopold Wilhelm »Pour la plus grande gloire de Dieu et pour la meilleure instruction dela jeunesse« (Gründungsurkunde, dt.: zur größeren Ehre Gottes und zur besten Unterweisung der Jugend) mit fünf Schwestern aus Lüttich begründet. Dem Kloster angegliedert war ein Mädchenpensionat. 1858 wurde eine Filialniederlassung mit Kloster und Schule in Bruchsal gegründet, die aber schon 1878 infolge des Kulturkampfes wieder aufgegeben werden musste. Die 17 Schwestern kehrten ins Mutterkloster zurück.

Ende 2001 wurde das Kloster wegen Überalterung des Konvents aufgelöst, die bewegliche Habe versteigert. Die letzten drei Schwestern gingen in ein Seniorenheim. Letzte Priorin war die 1978 gewählte Sr. Maria Cäcilia Jenne († 25. Dez. 2006).

In den ehemaligen Klostergebäuden befindet sich heute die Cafeteria der ehemaligen Klosterschule, einem Gymnasium, das seit 1991 von der Schulstiftung Freiburg getragen wird. Das Internat wurde 1999 geschlossen.

Letzte Änderung: 31. Oktober 2008 

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