Christen, Bernard
Bernard Christen OFMCap (* 24. Juli 1837 Andermatt; †11. März 1909 Ingenbohl), Schweizer Kapuziner; Generalminister des Kapuzinerordens von 1884 bis 1908; Titularerzbischof von Stauropolis seit dem 30. Mai 1908; Erneuerer des Kapuzinerordens für das 20. Jahrhundert.
P. Bernard Christen verhinderte die Aufhebung der Kapuzinerklöster im Kanton Solothurn und bemühte sich erfolgreich um Wiederherstellung der Klöster seines Ordens im Tessin, die wegen Nachwuchsmangels vor dem Aussterben standen, indem er u.a. ordenseigene Schulen zur Nachwuchsgewinnung gründete (Gymnasium in Stans, Scholastikat Saint-François in Saint-Maurice).
Als erster Schweizer wurde Christen im Mai 1884 vom Generalkapitel der Kapuziner in Rom zum Generalminister gewählt und blieb es mit Erlaubnis des Papstes 24 Jahre, statt der in den Ordensstatuten vorgesehenen sechs Jahre. Als Generalminister reorganisierte Christen die Ordenskurie, das Missionswesen, den Studienbetrieb und die Ordensprovinzen. Er visitierte sämtliche Missionen des Ordens und alle 731 Klöster, gründete die Ordenszeitschrift Analecta und überarbeitete die Statuten, die 1909 erschienen. Er förderte die Universitätsausbildung der Brüder und bereitete schließlich die Gründung des internationalen Kollegs vom hl. Laurentius von Brindisi vor, das am 26. September 1908 eingeweiht wurde.
1908 wurde Bernard Christen in Anerkennung seiner Verdienste zum Titularerzbischof von Stauropolis ernannt. Er starb am Abend des 11. März 1909 im Institut der Schwestern vom heiligen Kreuz in Ingenbohl (Schweiz).
Bernard Christen verfasste eine Lebensbeschreibung des hl. Franz von Assisi.
Christian Schweizer: Christen, Bernhard. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2005
Letzte Änderung: 29. März 2009
Kommentare
Was sagen Sie dazu?