Helmer, Gilbert
Gilbert Helmer OPraem (* 2. Jan. 1864 Schrikowitz [Křepkovice, Teplá]; †1. März 1944 Stift Tepl), 59. Abt des Prämonstratenserstiftes Tepl; infulierter Prälat; Wiederbegründer und Apostolischer Administrator der Abtei Speinshart; einer der bedeutendsten Prämonstratenseräbte des 20. Jahrhunderts.
Im Oktober 1900 zum Abt gewählt, ließ er die Stiftsbibliothek mit Prunksaal und Museum neu errichten (1902–07) und mehrere Patronatskirchen restaurieren. 1921 erwarb er das 1803 säkularisierte Kloster Speinshart in der Oberpfalz zurück, zu dessen Administrator er nach der Wiedererrichtung 1923 bestellt wurde. 1927 wurde Helmer Vertreter des Generalabts (Generalvikar) für die Klöster in der Tschechoslowakei und Definitor des Prämonstratenserordens.
Abt Gilbert Helmer war auch politisch tätig. Er trat 1901 als Mitglied der Partei des Großgrundbesitzes in den böhmischen Landtag ein, wurde 1905 zum Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats ernannt und kam 1928 in die Landesvertretung der sudetendeutschen Christsozialen in Prag.
Abt Gilbert feierte 1940 sein vierzigjähriges Abtjubiläum und starb 1944. Die Auflösung der Abtei Tepl und die Zerstreuung des Konvents infolge des Zusammenbruchs des Dritten Reiches erlebte er nicht mehr.
Auszeichnungen: Papst Pius XI. zeichnete Gilbert Helmer mit dem violetten Pileolus aus. Er war u.a. Ehrenbürger von Tepl, Marienbad und Weseritz und Ehrendoktor der Universität Prag.
BBKL Band II (1990) Sp. 706
ÖBL II 268 f.
NDB VIII 493 f.
Letzte Änderung: 16. Januar 2009
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