Leonardi, Giovanni


Hl. Giovanni Leonardi (* 1541 od. 1543 Diecimo bei Lucca, Toscana; † 9. Okt. 1609 Rom), italienischer Ordensgründer, Patron der Apotheker und eine der bedeutendsten Gestalten der Gegenreformation.

Leben
Johannes Leonardi

Johannes Leonardi

Johannes Leonardi war zunächst Apothekergehilfe, studierte dann Theologie und wurde 1573 zum Priester geweiht. Neben seiner Tätigkeit in Spitälern und Gefängnissen arbeitete er im Sinn des Konzils von Trient für die religiöse Unterweisung der Jugend; 1574 gab er ein Handbuch für den Religionsunterricht heraus (Dottrina cristiana, Lucca 1574), das in Lucca noch bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch war.

Zur Unterstützung und Fortsetzung seiner Arbeit gründete er eine Laiengenossenschaft, die „Gesellschaft der christlichen Lehre“, die vom Bischof von Lucca und später von Papst Klemens VIII. bestätigt wurde. 1574 gründete er auch die Kongregation der „Reformierten Priester der seligsten Jungfrau“, die späteren Regularkleriker der Mutter Gottes (ital. Chierici Regolari della Madre di Dio).

Mit seinen Reformbestrebungen stieß Leonardi in Lucca auf heftigen Widerstand, so dass er die Stadt verlassen musste. Als er den heiligen Phillip Neri kennenlernte, ging er mit ihm nach Rom, wo er seine Arbeit fortsetzte und sich für die Erneuerung der Kirche einsetzte und auch dort das Spital- und Schulwesen förderte.

Papst Klemens VIII. betraute Leonardi mit wichtigen Aufgaben (1592 päpstlicher Beauftragter in Neapel) und übertrug ihm die Reform und Visitation mehrer Orden: u. a. 1596/97 der Wilhelmiten (Kongregation von Monte Vergine) und 1601 der Vallombrosaner. 1603 gründete Leonardi zusammen mit Juan Battista Vives in Rom ein Kolleg zur Ausbildung von Missionaren, aus dem 1627 das Missionskolleg der »Propaganda fide« entstand.

Leonardi starb 1609 in Rom. Er ist in S. Maria in Campitelli in Rom begraben.

Papst Pius XI. sprach Leonardi 1938 heilig. Sein Gedenktag ist der 9. Oktober. 2006 wurde Leonardi von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zum Patron der Apotheker ernannt.

Letzte Änderung: 21. März 2009 

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