Reyberger, Anton
Anton Reyberger, auch Rayberger, OSB (* 21. Jan. 1757 Göllersdorf; †3. Okt. 1818 Wien), Benediktiner und Abt der Benediktinerabtei Stift Melk in Niederösterreich.
Nachdem er einige Jahre am Hausgymnasium zu Melk klassische Sprachen gelehrt hatte, wurde er 1786 von Gottfried van Swieten zum Professor der Pastoraltheologie an der Universität Pest (Budapest) berufen, erhielt aber 1788 den Lehrstuhl für Moraltheologie an der Universität Wien, den er 22 Jahre innehatte. 1800/1801 war er Dekan der theologischen Fakultät, 1808 theologischer Bücherzensor.
1810 erhielt er den Titel eines wirklichen k. k. niederösterreichischen Regierungsrates und wurde für das Studienjahr 1810/11 zum Rektor der Universität und am 7. November 1810 fast einstimmig zum Abt gewählt. Als solcher beförderte er trotz der schwierigen Zeitverhältnisse das Wohl der Abtei. 1811 wurde ein Konvikt für 40 Schüler eröffnet, das Hausgymnasium erweitert und 1812 das Alumnat für die Sängerknaben wiedererrichtet, das eine unterbrochene musikalische Tradition der Abtei fortführte. Die theologische Hauslehranstalt dagegen musste 1813 geschlossen werden. Auch die Führung der wirtschaftlichen Angelegenheiten erwies sich als schwierig.
1817 zum Verordneten der niederösterreichischen Stände gewählt, hielt sich Reyberger in dieser Stellung oft in Wien auf, wo er am 3. Oktober 1818 starb. Seine Leiche wurde am 7. Oktober in Melk bestattet.
- ADB Band 28 (1889), S. 348f.
- BLKÖ Band 25 (1868) S. 398f.
- ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42) S. 104
Letzte Änderung: 9. November 2008
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