Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (Böhmen)
Die böhmischen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau sind eine Kongregation päpstlichen Rechts; gegründet 1853 von Gabriel Schneider (1812–1867) in Hirschau, Böhmen.
Als Gründungstag der Kongregation gilt der 15. August 1853, der Tag an dem die ersten zwei Novizinnen die Profess ablegten und sechs Kandidatinnen das Ordenskleid empfingen. 1854 wurde das Mutterhaus nach Horaschdowitz verlegt. 1909 bestätigte Papst Pius X. endgültig die auf den Großen Konstitutionen des hl. Pierre Fourier gründenden Konstitutionen der Kongregation.
Die Kongregation breitete sich schnell aus und gründete Filialen, u. a. in Prag. 1910 gingen Schwestern in die USA, 1919 in die Slowakei. 1930 wurde die Kongregation in eine Amerikanische Provinz (Omaha/Nebraska), eine Budweiser, eine Marienbader, eine Prager Provinz und die selbständige Provinz in Horaschdowitz geteilt. Damals zählte die Ordensgemeinschaft 862 Professschwestern, 72 Novizinnen und 179 Kandidatinnen in 117 Niederlassungen. Die deutschsprachigen Schwestern (192 Professinnen und 12 Novizinnen) wurden in der Marienbader Provinz zusammengefasst, mit 24 Niederlassungen im Sudetenland.
Nach dem Anschluss des Sudetengaus an das Dritte Reich im Oktober 1938 wurden die Schuleinrichtungen der Schwestern geschlossen und die Lehrtätigkeit untersagt. Die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vertriebenen knapp 200 deutschen Schwestern der Marienbader Provinz kamen schließlich nach Auerbach in der Oberpfalz, wo heute die Bayerische Provinz ihren Sitz hat (Auerbacher Schulschwestern).
Das Generalat der Kongregation befindet sich heute in Königgrätz (Hradec Králové). Es gibt vier Provinzen: Tschechien, Bayern, Slowakei und USA.
2002 wurde – nach einer außerordentlichen Visitation wegen eines vorausgegangenen Konflikts um zensurierte Sexualkundekapitel in Biologiebüchern an der von den Schwestern geleiteten Auerbacher Realschule – die Provinzleitung der Auerbacher Schulschwestern von der Religiosenkongregation abgesetzt und von der Generaloberin eine neue Provinzleitung eingesetzt. Mehrere Schwestern verließen den Orden.
Letzte Änderung: 16. April 2009
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