Springiersbach


Das Kloster Springiersbach ist ein Kloster und Exerzitienhaus der Karmeliten (OCarm) in Bengel, Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf.

Geschichte

Kloster Springiersbach (Foto: Götz Frd. Junk, cc-by-sa)

Kloster Springiersbach (Foto: Götz Frd. Junk, cc-by-sa)

Die Klosterzelle am Springiersbach wurde 1102 vom Trierer Erzbischof Bruno (1102–1124) in Gegenwart des Pfalzgrafen Siegfried von Ballenstedt geweiht. Dieses Ereignis gilt als Gründungsakt des Klosters Springiersbach.

Gegründet von Benigna, der Witwe eines pfalzgräflichen Ministerialen, und dem Schutz der Trierer Erzbischöfe unterstellt, entwickelte sich die Klosterzelle am Fuß des Kondelwaldes rasch zu einer blühenden Augustiner-Chorherren-Abtei mit mehreren Tochtergründungen. Bereits unter Abt Richard, dem Sohn der Gründerin, entstand am namengebenden Springiersbach eine mächtige dreischiffige Pfeilerbasilika, die 1136 feierlich eingeweiht wurde.

Nach Erweiterungsbauten im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert, darunter eine Michaelskapelle an der Südseite, eine Vorhalle (Paradies) an der Westseite und ein zweischiffiger Saal (sog. Kapitelsaal) im Ostflügel, zählte die Abtei, wie zahlreiche qualitätsvolle Architekturteile und die neuerliche Auswertung älterer archäologischer Beobachtungen zu erkennen geben, zu den prächtigsten romanischen Kirchenbauten des Rhein- und Mosellandes.

Der Blütezeit im 12./13. Jahrhundert folgten im Lauf der Geschichte auch Phasen des Niedergangs. Die Kriege des 17. Jahrhunderts und die Weltzugewandtheit des Barock entfremdeten den damals nur noch aus Adligen bestehenden Konvent zunehmend von den strengen Ordensregeln, so dass die Abtei 1791 in einer Ritterstift umgewandelt wurde. Dieses wurde schon wenig später im Gefolge der französischen Revolution aufgelöst.

Die 1769/72 erbaute Rokokokirche und ein kleiner Teil der Konventsgebäude konnte als Pfarrkirche und Pfarrhaus der neu geschaffenen Pfarrei Springiersbach vor dem Abbruch oder Verfall gerettet werden. 1922 zog in dieses Gebäude der Karmelitenorden ein, erwarb weitere Klostergebäude hinzu und baute nach und nach die einstmalige Augustinerchorherren-Abtei zu einem Karmelitenkloster aus, das sich heute als religiöses und kulturelles Zentrum hohen Ansehens erfreut.

Im Jahre 2002 feierte das Kloster sein 900-jähriges Bestehen.

Literatur

  • Karl-Josef Gilles und Erwin Schaaf (unter Mitarbeit von Winfrid Blum und Natalie Fatin): Springiersbach – Von der Augustiner-Chorherrenabtei zum Karmelitenkloster 1102–2002. (=Ortschroniken des Trierer Landes, Band 36). – 2002

Weblinks

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 14. Juni 2009 

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