St. Bonifaz, München


Abtei St. Bonifaz, Benediktinerabtei in München, Erzdiözese München-Freising; gegründet 1850 von König Ludwig I. von Bayern, gehört das Kloster seit 1858 zur Bayerischen Benediktinerkongregation

Heute

Abtei St. Bonifaz (Foto: St. Bonifaz)

Basilika St. Bonifaz (Foto: St. Bonifaz)

Die Basilika St. Bonifaz wurde 1835 von König Ludwig I. von Bayern beauftragt, der im Zuge des monumentalen Ausbaus der Münchner Maxvorstadt eine Basilika nach altrömischem Vorbild errichten wollte. Am 12. Oktober 1835, dem Tag von Ludwigs Silberhochzeit, wurde der Grundstein gelegt, 1850 erfolgte die feierliche Einweihung des von Georg Friedrich Ziebland erbauten Gebäudes.

1836 entschloss sich Ludwig, der Basilika einen Benediktinerkonvent beizugeben, was aber erst 1850 realisiert werden konnte. Am 4. November wurde die Stiftungsurkunde ausgestellt und am 11. November Paulus Birker aus der Abtei St. Stephan zum Abt ernannt, der sich jedoch mit seinen selbst entworfenen, allzu strengen Statuten im Konvent nicht durchsetzen konnte und deshalb 1854 zurücktrat. Unter Abt Benedikt Zenetti (reg. 1872–1904) wurden die Pfarreien St. Benedikt und St. Rupert von der Riesenpfarrei St. Bonifaz abgeteilt.

Grabmal Ludwigs I. von Bayern (Foto: Krischnig)

Grabmal Ludwigs I. von Bayern (Foto: Krischnig)

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurden Kloster und Basilika nur teilweise wiederaufgebaut. Stattdessen entstand in den Jahren 1968–71 an der Stelle des zerstörten Nordteils der Basilika ein Seelsorge- und Bildungszentrum in Sichtbetonbauweise. In den 1990er Jahren wurde auf dem Gelände außerdem die Katholische Hochschulgemeinde der TU München untergebracht. 2001 wurde das Haneberghaus für die Jugend- und Obdachlosenarbeit fertiggestellt.

Aufgaben der Mönche sind vor allem die Pfarrseelsorge, die Betreuung von Obdachlosen und die Pflege von Wissenschaft und Bildung. Die Klosterbibliothek umfasst rd. 150.000 Bände. Hauptsammlungsgebiete der Bibliothek sind monastische Geschichte und Theologie.

Im Inneren der Basilika befindet sich der Sarkophag des Gründers, König Ludwig von Bayern, und seit 2002 auch der seiner protestantischen Gemahlin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Bemerkenswert wegen ihres schönen Klangs ist die französische Orgel, die 1977 von Muhleisen in Straßburg erbaut wurde.

Zu St. Bonifaz gehört als Wirtschaftsgut das Priorat Andechs. Der Konvent besteht aus 20 Mönchen (7 Priester, 13 Brüder), davon zwölf in München und acht in Andechs. Abt ist seit 2003 Johannes Eckert.

Literatur

Brigitta Klemenz (Hg.): Lebendige Steine. St. Bonifaz in München, 150 Jahre Benediktinerabtei und Pfarrei. – München: Archiv der Abtei St. Bonifaz, 2000
Hugo Lang: Hundert Jahre St. Bonifaz in München 1850-1950. – München 1950

Adresse:

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstrasse 34
80333 München

Tel.: +49 (0) 89 55171-0
Fax: +49 (0) 89 55171-100
Web: www.sankt-bonifaz.de

Äbte

  1. Paulus Birker, 1850–1854
  2. Bonifaz Haneberg, 1854–1872 (danach Bischof von Speyer)
  3. Benedikt Zenetti, 1872–1904
  4. Gregor Danner, 1904–1919, aus Plankstetten postuliert
  5. Bonifaz Wöhrmüller, 1919–1951
  6. Hugo Lang, 1951–1967
  7. Odilo Lechner, 1964–1967 Koadjutor, 1967–2003 Abt
  8. Johannes Eckert, seit 2003

Lage & Anfahrt

Die Benediktinerabtei Bonifaz erreicht man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Parkmöglichkeiten sind nicht vorhanden.

Fahren Sie mit der U2 bis Haltestelle Königsplatz. Wählen Sie den linken Ausgang Karlstraße. Hier steht auch ein Aufzug zur Verfügung. Das Gelände der Abtei schließt direkt linker Hand an den U-Bahn-Ausstieg an. Fußweg zur Klosterpforte max. 5 Minuten. Barrierefreier Zugang.

Letzte Änderung: 17. August 2009 

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