St. Peter, Bludenz


Kloster St. Peter, Dominikanerinnenkloster (Schwesternkloster) in Bludenz-Brunnenfeld, Vorarlberg, Österreich; gegründet um 1286 gilt es als ältestes bestehendes Kloster Vorarlbergs.

Kloster

Kloster Sankt Peter in Bludenz (Foto: St. Peter)

Kloster Sankt Peter in Bludenz (Foto: St. Peter)

Das Nonnenkloster St. Peter in Bludenz geht auf eine Gemeinschaft von Frauen im 13. Jahrhundert zurück, die nach der Regel des hl. Augustinus lebte, und sich dem Dominikanerorden anschloss. Damals gehörte das Gebiet zum Bistum Chur. Zum Dominikanerinnenkloster Cazis, das heute noch zum Bistum Chur gehört, bestehen historische Bindungen.

Seit der Einführung der strengen päpstlichen Klausur 1867, ganz besonders aber seit Anfang der 1930er Jahre ging es mit dem Nonnenkloster ständig bergab. Die Nazis vertrieben die Nonnen aus dem Kloster und nach deren Rückkehr Ende der vierziger Jahre nahmen Berufungen mehr und mehr ab, bis 2002 schließlich nur noch zwei hochbetagte Nonnen im Kloster lebten. Das Nonnenkloster wurde deshalb von der Religiosenkongregation aufgehoben.

Die Dominikanerinnen in Cazis hatten die verschärften Klausurbestimmungen, die Ende der 1920er Jahre auch bei ihnen eingeführt werden sollten, auf Anraten des Bischofs von Chur nicht angenommen und hatten damit kirchenrechtlich aufgehört, Nonnen zu sein. Sie entwickelten seitdem vielfältige Arbeitsfelder, bewahrten aber eine kontemplative Grundausrichtung. Nach einem langen Entscheidungsprozess entschlossen sie sich, der Bitte des Bistums Feldkirch und des Ordens zu entsprechen und das Kloster St. Peter in Bludenz nach dessen Aufhebung als Nonnenkloster (mit päpstlicher Klausur) als Schwesternkloster (ohne päpstliche Klausur) und Filiale von Cazis weiterbestehen zu lassen.

Die Schwestern wollen in Bludenz – wie in Cazis – hauptsächlich mit Angeboten zum geistlichen Leben – Seminaren, Einkehrtagen, Festen und Wallfahrten – präsent sein. Eckpunkt und auch Anziehungsmittel soll ein besonders sorgfältig gestaltetes Stundengebet sein.

Adresse:

Dominikanerinnen-Kloster St. Peter
St. Peter-Strasse 45
6700 Bludenz
Österreich

Tel.: +43 (0) 5552 62 329
Fax: +43 (0) 5552 62 329 21
Web: Kloster St. Peter

Geschichte

Klosteransicht von Sr. Bernarda Büchele, 1854

Klosteransicht von Sr. Bernarda Büchele, 1854

Die erste urkundliche Erwähnung der St. Peterskirche stammt aus dem Jahr 1278; 1286 erhielten die Nonnen vom Churer Bischof Friedrich von Montfort die Augustinusregel. Um 1420 weihte der Churer Weihbischof Pantaleon eine neue Klosterkirche. 1525 wurde das Kloster von einem schweren Brand vernichtet, 1560 der Nonnenkonvent durch die Pest fast ausgelöscht. Alle Nonnen – bis auf eine – starben. Das Kloster blieb während 16 Jahren verödet. 1622 vertrieb der Prättigauerkrieg alle Nonnen bis auf die drei ältesten. 1640 bis 1646 wurde die Kirche erweitert, in den folgenden Jahren deren Ausstattung. 1647 berief Bischof Johann VI. die Chorfrau Johanna Gauwin aus dem Dominikanerinnenkloster in Bludenz zur Neugründung und Leitung des Frauenklosters Cazis.

Zwischen 1707 und 1730 wurde – nach einem erneuten Brand – die Klosteranlage im barocken Stil neu gestaltet, 1730 die Kirche neu geweiht. 1768 nahmen die Bludenzer Nonnen vier Schwestern aus dem kurz zuvor von einem Brand zerstört Kloster Cazis bei sich auf. 1798 brachte der Einsiedler Stiftsschaffner Plazidus Kälin unter Einsatz seines Lebens die Schwarze Madonna von Einsiedeln vor den napoleonischen Truppen nach St. Peter in Sicherheit. Hier blieb sie zwei Jahre. Eine Kopie befindet sich noch heute dort.

1867 wurde die strenge päpstliche Klausur eingeführt.

Während des Dritten Reichs wurde das Kloster aufgehoben, die Kirche geplündert und die Schwestern vertrieben. Nach ihrer Rückkehr Ende der 40er Jahre wurden Kloster und Kirche wiederaufgebaut. 1985 und noch einmal 2002 – unter der Bedingung, dass in St. Peter die strenge Klausur aufgehoben werde, was die Religiosenkongregation mit Dekret vom 10. April 2002 vollzog – wurde das fast ausgestorbene Kloster mit Schwestern aus den Schweizer Kloster Cazis verstärkt, dessen Filiale es seitdem ist.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde St. Peter einer aufwendigen Renovation unterzogen und im September 2007 neu eingeweiht.

Lage & Anfahrt

Mit der Bahn via Buchs – Feldkirch – Bludenz, 20 Gehminuten vom Bahnhof, am östlichen Stadtrand.

Auf der Autobahn von Feldkirch Richtung Bludenz. Die 3. Ausfahrt «Bludenz Montafon», zurück Richtung Stadt fahren, nach 800 m rechts von der Strasse.

Letzte Änderung: 6. Januar 2010 

Kommentare

Ein Kommentar zu “St. Peter, Bludenz”

  1. Wolfgang HUG
    29. Oktober 2009 17:17

    telephonnummer: int vorwahl muss +43 sein!!!!(nicht +31)

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