13. August 2008

Fernsehgottesdienst live aus Kloster Andechs

Andechs (mG) – Das Bayerische Fernsehen überträgt am Freitag, den 15. August 2008, von 10.00 bis 11.25 live einen feierlichen Gottesdienst zum Hochfest Mariä Himmelfahrt.

Abt Dr. Johannes Eckert wird dem Gottesdienst vorstehen und auch predigen. Die Andechser Chorgemeinschaft unter der Leitung von Anton Ludwig Pfell gestaltet den Gottesdienst unter anderem mit der Orgelsolomesse in C von Wolfgang Amadeus Mozart.

Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel wurde in der Ostkirche schon im 5. Jahrhundert gefeiert. Ab dem 7. Jahrhundert übernahm auch die Westkirche dieses Fest. Seit der Dogmatisierung der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel 1950 durch Papst Pius XII. hat es eine herausgehobene Stellung unter den Marienfesten erhalten.

Verbunden ist mit Mariä Himmelfahrt ein reiches religiöses Brauchtum. Der Kölner Theologe Manfred Becker-Huberti fasst es so zusammen: „Mariä Himmelfahrt (…) wird auch Großer Frauentag, Maria Würzweih, Büschelfrauentag genannt. Warum gerade dieses Fest mit Kräutern in Verbindung steht, lässt sich nur spekulativ beantworten. Wohl kaum dürften die Marienlegenden ursächlich sein: Nach der
Legenda aurea wurde auf Weisung eines Engels dem Leichnam Mariens eine Palme vorausgetragen; als Christus selbst drei Tage nach dem Tod seiner Mutter auf Erden erschien, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten, berichtet dieselbe Legende, habe sich ein unaussprechlicher Duft verbreitet. Eine jüngere Legende erzählt, als man das Grab Mariens später geöffnet habe, seien nur Rosen vorgefunden worden. Eher ist wahrscheinlich, dass die jahreszeitlich bedingte Getreidereife und Hochblüte der Natur in Erinnerung brachten, dass Maria traditionell als „Blume des Feldes und Lilie in den Tälern“ (Hoheslied 2, 1) verehrt und seit dem 5. Jahrhundert als „guter und heiliger Acker“ benannt wurde, der eine göttliche Ernte brachte, woraus sich die Darstellung Maria im Ährenkleid entwickelte. Die Symbolhandlung – mit Gottes Hilfe die Kräfte der Natur zu Gunsten von Mensch und Tier einzusetzen – bezog auch die Anzahl und die Auswahl der Kräuter ein. Ihre Anzahl war nicht gleichgültig, sondern betrug – landschaftlich und zeitlich unterschiedlich – zwischen sieben oder 99 Kräutern: sieben (als die alte heilige Zahl) oder neun (also drei mal drei!) waren normal, aber auch zwölf oder 24, 72 oder gar 99 sind bekannt. Kräuter, die dabei Verwendung fanden, waren oder sind: Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Tausendgüldenkraut, Eisenkraut, und gelegentlich: Wiesenknopf, Kamille, Thymian, Baldrian, Odermennig, Alant, Klee und die verschiedenen Getreidearten. Der in der Gegenwart fast nur noch in ländlichen Gebieten verbreitete Brauch der Kräuterweihe lohnte sich aber zu überdenken, z. B. um die Zusammenhänge zwischen Heil und Heilung neu zu vermitteln.“

Lesermeinungen

Was sagen Sie dazu?