1. September 2008

Abtei St. Hildegard feiert Kirchweihjubiläum

Rüdesheim – Ein besonderes Kirchweihfest in der Abtei St. Hildegard an: Vor genau 100 Jahren, am 7. September 1908, wurde die Abteikirche geweiht.

Vor hundert Jahren geweiht: Abteikirche St. Hildegard.

Vor hundert Jahren geweiht: Abteikirche St. Hildegard.

Aus diesem Anlass findet am Vorabend des Weihetages, Samstag, 6. September, um 17.30 Uhr eine Pontifikalvesper mit dem Abtpräses der Beuroner Kongregation Albert Schmidt (Beuron) statt. Am Sonntag, 7. September, beginnt dann um 9 Uhr ein feierliches Pontifikalamt mit dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Anschließend wird zum Empfang im Klosterhof geladen. Um 11.30 Uhr folgt ein Vortrag mit Bildern „100 Jahre Abtei St. Hildegard – ein Rückblick anläßlich des Kirchweihjubiläums“. Um 12.30 Uhr ist die gemeinsame Mittagshore angesetzt.

Die Kirche der Abtei St. Hildegard wurde in den Jahren 1900 bis 1908 im Auftrag des Fürsten Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg errichtet. Fürst zu Löwenstein, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, an historischer Stätte die Tradition der Klöster der hl.Hildegard neu zu beleben, beauftragte Pater Ludger Rincklake, Mönch der Abtei Maria Laach und von Beruf Architekt, mit Planung und Durchführung des Kirchenbaus. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2.Juli 1900; eingeweiht wurde die Kirche am 7.September 1908. Die Innenausmalung nahm von 1907 bis 1913 mehrere Jahre in Anspruch und stand unter der Leitung von Pater Paulus Krebs, Beuron, eines Schülers des berühmten Malermönches Pater Desiderius Lenz, Begründer der Beuroner Kunstschule. Die Eibinger Klosterkirche gilt als sein Hauptwerk und als eine der gelungensten Gesamtkompositionen der Beuroner Kunstschule.

Die Abteikirche St. Hildegard ist nach dem Vorbild der alten Basiliken im romanischen Stil erbaut. An das Presbyterium der Kirche schließt sich nach Norden hin der Nonnenchor an, in dem die Benediktinerinnen siebenmal am Tag zum Chorgebet zusammenkommen. Der Chor wie auch die ihm gegenüberliegende südliche Chorwand wurden in den sechziger Jahren restauriert. Die Wandmalereien wurden in diesem Teil der Kirche übermalt, so dass die Kirchenausmalung in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr erhalten ist. Die Wandmalereien im Wandel der Zeiten und die Beuroner Kunstschule sind anlässlich des Jubiläums Themen einer Ausstellung zur Beuroner Kunst, die noch bis zum 3. Oktober im Seitenschiff der Kirche zu sehen ist.

Auf 24 großflächigen Informationstafeln und in zwei Schauvitrinen können sich die Besucher informieren, die verschiedenen Entwürfe studieren und die einzelnen Phasen der Ausmalung nach verfolgen. Auf zwei großen Leinwänden, die am Eingang der Kirche gezeigt werden, ist zu sehen, wie der Nonnenchor und die Sakristeiwand vor der Übermalung in den sechziger Jahren ursprünglich einmal ausgesehen haben. Ein großer, im Stil der Beuroner Kunst bestickter Wandteppich und ein wiederentdeckter Kreuzweg, gemalt von Pater Desiderius Lenz, gehören ebenfalls zu den Exponaten.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Abteikirche – täglich zwischen 5 Uhr und 20 Uhr – besichtigt werden.

Text: Bistum Limburg, Foto: Abtei St. Hildegard

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