6. September 2008

Bundesverdienstkreuz für Provinzoberin der Deutschordensschwestern

Passau/Landshut (iop) – Die Provinzoberin der Deutschordensschwestern Mirjam Müller (67) aus Passau ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Am Mittwoch, 3. September 2008, hat Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und damit die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung auf der Burg Trausnitz überreicht.

Der Ministerpräsident würdigte die im Passauer Kloster St. Nikola wirkende Deutschordensschwester als „engagierte und couragierte Ordensfrau“. Sie habe sich „in kirchlichen wie gesellschaftlichen Kreisen durch ihr Wissen und ihren hohen Einsatz zum Wohl des Ordens und weit darüber hinaus um das Wohl der Allgemeinheit verdient gemacht“. Die anspruchsvolle Aufgabe als Provinzoberin erledige sie „den Erfordernissen einer wirtschaftlichen Verwaltung entsprechend mit Blick auf die Zukunft“. Der Ministerpräsident erinnerte an ihre Tätigkeit als Leiterin der Fachschule für Sozialpädagogik in Passau sowie der Fachakademie für Heilpädagogik. Ihr anerkanntes Fachwissen habe Einfluss gefunden bis hin zur Lehrplangestaltung auf Landesebene. Günther Beckstein würdigte auch ihr Wirken im Diözesanrat und im Caritasrat der Diözese Passau an. Den Einsatz im Organisationskomitee zur Passauer „Nacht der Kirchen“ erwähnte der Ministerpräsident ebenfalls. Die Aufbauhilfe von Sr. Mirjam Müller für die Fachakademie Jabock in Prag nannte Beckstein „eine Geste und einen Weg der Versöhnung“.

Der Passauer Diözesanbischof Wilhelm Schraml gratulierte der neuen Ordensträgerin persönlich und dankte für den vielfältigen Einsatz. Abt Dr. Bruno Platter, der Hochmeister des Deutschen Ordens, sandte Glückwünsche aus Wien. Die Auszeichnung würdige den persönlichen Einsatz in den pädagogischen und sozial-caritativen Einrichtungen des Ordens. Auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper beglückwünschte die Provinzoberin.

Mirjam Müller SSOT

Die aus Langfurth am Brojacklriegl stammende Ordensfrau (67) trat nach einer Erzieherinnenausbildung 1961 bei den Schwestern vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem (SSOT) – so der offizielle Ordensname – ein. Sie leitete zwei Jahre einen Kindergarten in Frankfurt am Main, ehe sie 1965 ihr Diplom an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Freiburg/Breisgau machte. Im gleichen Jahr kam sie nach Passau. Sie eröffnete den Kindergarten St. Nikola und baute diese Einrichtung zielstrebig auf. Sie unterrichtete am Kindergartenseminar und an der damals neu gegründeten Fachakademie für Sozialpädagogik im Kloster St. Nikola. Von 1977 bis 2003 leitete sie diese weit über des Bistumsgebiet bekannte Ausbildungsstätte. Zusätzlich organisierte sie Kontaktstudien und von 1981 bis 1983 auch die Fachakademie für Heilpädagogik. So ist im Bistum Passau und im gesamten ostbayerischen Raum die Ausbildung von Erzieherin und Erziehern und damit die Begleitung der Kinder und Jugendlichen mit ihrem Namen verbunden. Wegen ihres Engagements und ihrer Kenntnisse wurde sie 1973 in den Provinzrat der Deutschordensschwestern berufen.

Bistum Passau

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