30. Oktober 2008

Zwei Jesuiten in Moskau ermordet

Rom/Moskau – Am vergangenen Samstag, 25. Oktober, wurde P. Victor Betancourt, Jesuit aus Ecuador, der im Moskauer St. Thomas Institut für Theologie, Philosophie und Geschichte lehrte, in seiner Wohnung ermordet. Zwei Tage später wurde P. Otto Messmer, der Obere der Russischen Region der Jesuiten am gleichen Ort ermordet.

Am Dienstag, 28. Oktober, ging ein Mitbruder aus einer anderen Kommunität, der darüber beunruhigt war, dass er nichts von den beiden gehört hatte, zu deren Wohnung, um sie zu besuchen. Dort fand er die beiden Toten und alarmierte sofort die Polizei. Die polizeilichen Ermittlungen sind bislang noch zu keinem gesicherten Ergebnis über die Ursache des gewaltsamen Todes der beiden Jesuiten gekommen.

Otto Messmer SJ

Otto Messmer SJ

P. Otto Messmer, russischer Staatsangehöriger, wurde am 14. Juli 1961 in Karaganda (Kasachstan) als Sohn einer tief gläubigen katholischen Familie deutscher Herkunft geboren. Er trat am 1. September 1982 in Vilnius in die Gesellschaft Jesu ein und wurde am 29. Mai 1988 in Riga zum Priester geweiht. Seine Letzten Gelübde legte er am 7. Oktober 2001 in Novosibirsk ab. Am 13. Oktober 2002 wurde er zum Superior der unabhängigen russischen Region der Jesuiten ernannt. Zwei seiner Brüder sind ebenfalls Jesuiten: Monsignore Nikolaus, Bischof der kirgisischen Stadt Bishtek, und Hieronymus aus der Deutschen Provinz der Jesuiten.

Victor Betancourt SJ

Victor Betancourt SJ

P. Victor Betancourt wurde am 7. Juli 1966 in Ecuador geboren. Er trat am 14. September 1984 in Quito in die Gesellschaft Jesu ein und wurde dort am 31. Juli 1997 zum Priester geweiht. Seine Ordensausbildung führte ihn unter anderem nach Argentinien, Ecuador, Deutschland und Italien. 2004 wurde er in Rom in Theologie promoviert. Seit 2001 war er verantwortlich für die Berufungspastoral des Ordens in Moskau und dozierte zugleich als Professor für Theologie am Moskauer „Institut für Theologie, Philosophie und Geschichte.

P. Adolfo Nicolás, der Generalobere der Gesellschaft Jesu, rief alle Jesuiten dazu auf, den Mitbrüdern in der Russischen Region in dieser schwierigen Lage Hilfe und Unterstützung zu geben und ihre Solidarität mit ihnen zu bekunden.

(SJNews)

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