1. August 2009

Jesuitenmord in Moskau: Prozess hat begonnen

Moskau – Neun Monate nach dem Doppelmord an zwei Jesuitenpatres in Moskau muss sich ein russischer Angeklagter vor dem Moskauer Stadtgericht verantworten.

Otto Messmer (li.) und Victor Betancourt (re.)

Otto Messmer (li.) und Victor Betancourt (re.)

Dem 38-jährigen angeblich aus Kuba stammenden Verdächtigen wird vorgeworfen, Ende Oktober 2008 im Affekt und unter Alkoholeinfluss den aus Ecuador stammenden P. Victor Betancourt SJ erschlagen haben, nachdem ihn dieser angeblich sexuell bedrängt hatte. Um das Verbrechen zu verdecken, habe der Täter später auch einen zweiten Jesuiten, den russischen Pater Otto Messmer, getötet.

Im Zusammenhang mit dem Mord gibt es zahlreiche Ungereimtheiten. Die Jesuiten hatten im vergangenen Oktober beklagt, die Umstände der Morde an Messmer und Betancourt entsprächen einem bekannten Strickmuster im Russland der letzten Jahre. Zu diesem Muster gehöre es unter anderem, Prostituierte gezielt auf engagierte Katholiken anzusetzen, um ihnen eine Nähe zum Rotlichtmilieu anzuhängen. Im Umfeld der Opfer in Moskau dagegen wurde die Version der russischen Behörden als durchaus möglich bezeichnet; demnach habe der ecuadorianische Jesuit sexuellen Kontakt zu seinem späteren Mörder gesucht. Der russische Pater sei nach der Rückkehr aus Deutschland in der Wohnung vom womöglich geistig verwirrten Täter überrascht und ermordet worden.

Lesermeinungen

Ein Kommentar zu “Jesuitenmord in Moskau: Prozess hat begonnen”

  1. 20. Februar 2010 22:49

    Ich glaube kaum das diesse Tat den richtigen Täter zu verchnis wird.
    In Russland is es üblich das ein Sündenbock ausgecht wird und dann
    ihm denn Prosses gemacht wird.
    Das weist die Welt schon lange.

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