20. Januar 2010

Haiti: Keine Hoffnung mehr für Verschüttete in Don-Bosco-Zentren

Bonn/Port-au-Prince – Nachdem sich die Kommunikation mit den Salesianern Don Boscos in Port-au-Prince verbessert hat, gibt es nun eine traurige Gewissheit. Knapp 500 Schüler sind in der eingestürzten Schule der Patres ums Leben gekommen.

Erdbeben Haiti: zerstörtes Gebäude

Das zerstörte Don-Bosco-Zentrum auf Haiti (Foto: Don-Bosco-Mission)

Anfangs ging man noch von 200 verschütteten Schülern aus. Hoffnung auf Überlebende gibt es heute nicht mehr. Das dreistöckige Gebäude stürzte um 16.53 Ortszeit ein, als ausgerechnet der Nachmittagsunterricht zu Ende war und sich fast alle im Erdgeschoss befanden. Unter den Opfern sind knapp 200 Grundschüler, sowie 200 junge Frauen, die im Don Bosco Zentrum an einer pädagogischen Lehrerfortbildung teilnahmen.

Die Gebäude, die zum Zentrum gehören, darunter die technische Berufsschule, eine Grundschule, der Kindergarten und das Straßenkinderzentrum sind völlig zerstört.

Hilflos müssen die Salesianer mit ansehen, wie bewaffnete Plünderer brauchbare Geräte und Gegenstände aus dem Schutt entwenden. Pater Zucchi, der mehr als 50 kleine Schulen in Nachbarschaftsvereinen betreut hatte, dazu: „Es steht nichts mehr von unseren Häusern. Wir haben alles verloren. Die Studenten, die gestorben sind, müssen begraben werden, außerdem kümmern wir uns um die verletzten Schüler. Die meisten brauchen einen chirurgischen Eingriff, aber die wenigen Krankenhäuser, die noch arbeiten, sind total überfüllt. Plünderer haben alle Computer und Laptops aus unseren kaputten Büros entwendet. Sogar unsere Aktenordner wurden geraubt. Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen und planen unsere Nothilfe nun mit Stift und Papier.“

Mehrere deutsche Stiftungen und Hilfsorganisationen haben ihre Unterstützung für die Notversorgung und den Wiederaufbau zugesagt. Die Bonner Don Bosco Zentrale ist seit langem eng und persönlich mit Haiti verbunden. „Unsere einheimischen Mitbrüder teilen die Armut und die Not der Menschen auf Haiti seit über sechzig Jahren. Wir waren vor der Katastrophe in Haiti, sind es währenddessen und werden auch nachher dort sein, um Kindern und Jugendlichen ein Zuhause und eine Ausbildung zu geben.“ Heute stellte die Zentrale 150.000 Euro für die Finanzierung eines Transporters und Trinkwasser zur Verfügung.

Das Bonner Hilfswerk ruft zu Spenden für die Opfer der Katastrophe auf:

Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V.
Konto 870 005
Sparda-Bank West
BLZ 370 605 90
Stichwort: Haiti

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