Frankl, Edwin


Edwin Frankl OSB (1926–1997), Missionsbenediktiner und Afrikamissionar.

Johannes; * 28. Dez. 1926 (Sölb); † 13. Nov. 1997 (Sakharani, Tansania); V.: Georg Frankl, Landwirt; M.: Philomena Frankl; Vest.: Sep. 1946; Prof.: 7. Sep. 1947; Sac.: 29. März 1952 (St. Ottilien).

Leben

Frankl wurde 1926 in Sölb, Gemeinde Raisting, am Südende des Ammersees als Kind des Bauernehepaars Georg und Philomena Frankl geboren. Bei der Taufe erhielt er den Evangelisten Johannes zum Patron. Nach der Volksschule wechselte er 1937 auf das Seminar nach St. Ottilien. Die unruhigen Zeitläufte zwangen ihn ab 1940 viermal zum Schulwechsel: zunächst mußte er nach der Zwangsschließung des Seminars nach Dillingen ans Gymnasium gehen. Als das dortige Kolleg 1941 geschlossen wurde, wechselte er nach Kempten. 1943 wurde der 16jährige als Flakhelfer nach München versetzt und besuchte das Planegger Theresiengymnasium. Mitte 1944 erhielt er die Einberufung zur Wehrmacht und erlitt im Oktober an der Westfront einen Kopfschuss, durch den er ein Auge verlor. Die letzten Kriegsmonate verbrachte er in Lazaretten und wurde nach kurzer Gefangenschaft im Juni 1945 freigelassen.

Im Herbst fand er sich wieder in St. Ottilien ein und konnte dort 1946 das Abitur machen. Im September des gleichen Jahres trat er ins Noviziat ein. 1947 legte er die zeitlichen Gelübde ab und begann mit dem Studium der Philosophie in Dillingen und St. Ottilien. Von 1949 bis 1953 studierte er in München Theologie. Die Priesterweihe erhielt er 1952 durch Bischof Joseph Freundorfer von Augsburg.

P. Edwin wurde nun für die Ostafrikamission bestimmt. Zur Vorbereitung besuchte er die Universität London und erwarb dort nach zwei Jahren eine für britische Kolonien gültige Unterrichtsbefähigung. Im September 1955 erreichte er Ndanda im Tanganijka-Territorium. Zunächst wurde er als Lehrer eingesetzt, beendete diese Tätigkeit wegen Schülerunruhen aber schon nach einem Jahr. Von 1956 an arbeitete er als Kaplan und Pfarrer auf den Missionsstationen Luagala, Mtua und Lionja. Von 1963 bis 1973 baute er das Laien-Apostolat in dem riesigen Abtei-Gebiet von Ndanda auf.

Als 1972 die kirchliche Leitung dieses Gebietes mit der Errichtung der Diözese Mtwara in die Hände des afrikanischen Bischofs Maurus Libaba übergeben wurde, zog sich Frankl aus dieser Aufgabe zurück. Er wurde nun in die Usambara-Berge im Norden Tanzanias versetzt, wo er zusammen mit P. Burkhard die Gründung der Pfarrei Sakharani übernahm. Diese Pfarrei entstand bei einer älteren Klosterfarm, die auch als Ferienheim für erschöpfte Missionare dient. Hier wirkte er bis zu seinem plötzlichen Tod 1997.

Frankl wurde am 15. November 1997 in Sakharani beigesetzt.

(Quelle: Nekrolog)

Letzte Änderung: 27. April 2008 

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