Jöhri, Mauro


Mauro Jöhri OFMCap (* 1. Sep. 1947 Bivio, Kanton Graubünden), Schweizer Kapuziner; Generalminister des Kapuzinerordens.

Leben

Mauro Jöhri

Mauro Jöhri (Foto: Kapuziner, Pressefoto)

Mauro Jöhri wurde in Bivio, einem Graubünder Bergdorf, geboren. Der Ort hat als einziges Dorf im romanischen Sprachgebiet der Schweiz eine italienisch-deutsche Primarschule. 1959 begab sich Jöhri nach Faido im Tessin und absolvierte dort die ersten fünf Klassen des Gymnasiums im Kleinen Seminar der Kapuziner. 1964 trat er als »Fra Paulo« in den Kapuzinerorden, ins damalige Kommissariat Lugano, ein. Die Kapuziner sandten ihn ins Noviziat nach Arco, Provinz Trient. Es folgte ein Studienjahr in der Provinz Mailand (Sondrio).

Die ersten Jahre des Theologiestudiums belegte er in der ordenseigenen Lehranstalt der Kapuziner in Solothurn (Schweiz). Nach seiner Priesterweihe 1972 führte er die theologischen Studien fort an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Tübingen, sowie an der Theologischen Fakultät Luzern.

1980 wurde er von der Theologischen Fakultät Luzern mit einer Arbeit über die Kreuzestheologie von Hans Urs von Balthasar zum Doktor der Theologie promoviert.

Nach seiner Rückkehr in die Südschweiz wurde er Guardian im Kloster »Madonna del Sasso« in Locarno und unterrichtete Religion an der dortigen Kantonsschule. Danach lehrte er zehn Jahre Dogmatik und Fundamentaltheologie am theologischen Seminar in Chur und war anschließend einige Jahre Professor für Theologie an der Universität Lugano.

Vier Jahre lang präsidierte er die Pastoralplanungskommission der Schweizerischen Bischofskonferenz. Dann war er Regionaloberer der Region »Svizzera Italiana« im Tessin (1989), Provinzialminister der Schweizer Provinz (1995–2001), Präsident der Ordensoberenvereinigungen der Schweiz und – nach einer Weiterbildung am »Institut de formation humaine intégrale« in Montreal – erneut Provinzialminister (seit 2005).

Am 4. September 2006 wurde Br. Mauro Jöhri vom Generalkapitel zum Generalminister des Ordens der Minderen Brüder Kapuziner gewählt.

Werke

  • Descensus Dei: teologia della croce nell’opera di Hans Urs von Balthasar. Roma: Libr. Ed. della Pontificia Univ. Lateranense 1981 (Diss. Luzern 1980)
  • Hans Urs von Balthasar (1905-1988): eine katholische „dialektische Theologie“. In: Stephan Leimgruber und Max Schoch (Hgg.): Gegen die Gottvergessenheit: Schweizer Theologen im 19. und 20. Jahrhundert. Basel u.a.: Herder 1990, S. 420–439

Letzte Änderung: 20. Juni 2010 

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