Kongregation vom Hl. Maurus


Die Kongregation vom Hl. Maurus war eine Kongregation französischer Benediktinerklöster, die 1618 in Paris von Laurent Bénard gestiftet wurde und während der Französischen Revolution unterging. Die Mauriner waren für ihre wissenschaftlichen, v.a. historischen, Studien bekannt.

Geschichte

Von Gregor XV. (1621) und Urban VIII. (1627) bestätigt, breitete sich die Kongregation schnell aus und zählte zu Anfang des 18. Jahrhunderts 180 Klöster in sechs Provinzen.

Eine wissenschaftliche Tendenz erhielt sie durch ihren ersten Generaloberen, Jean-Grégoire Tarrisse (1638-48). Ernste Studien wurden jedem Konventualen zur Pflicht gemacht und durch mildere Klosterzucht erleichtert und begünstigt; in den mit den Klöstern verbundenen Lehranstalten erhielten die Novizen eine gelehrte Vorbildung, und die Arbeiten der Einzelnen wurden nach einem auf das Ganze gerichteten Plan geleitet. Der Reichtum des Ordens gewährte alle Hilfsmittel der Forschung; die Klöster besaßen kostbare Bibliotheken, unter denen sich die des Hauptklosters St.-Germain des Prés bei Paris durch einen Reichtum an alten Handschriften auszeichnete. Reisen der hervorragendsten Ordensglieder und ausgedehnte Verbindungen dienten dazu, immer neue Quellen wissenschaftlicher Forschung zu öffnen. Die Mauritier zählen zu den Ihren Namen wie die eines Mabillon, Ducange, Montfaucon, Martène, d’Achery etc., denen wir Sammlungen von Urkunden und Quellen zur allgemeinen und lokalen Kirchengeschichte, die zur Geschichtsforschung unentbehrlichen Anweisungen zum Gebrauch der Urkunden („L’art de vérifier les dates“, die „Acta sanctorum Ordinis S. Benedicti“, die „Annales Ordinis S. Benedicti“, das „Glossarium med. et infim. latinitatis“) und zahllose andre theologische und historische Schriften, wie die trefflichen Ausgaben der Kirchenväter, verdanken.

Die französische Revolution hat auch diese Kongregation zerstreut, manche ihrer unvollendet gebliebenen Arbeiten wurden von der »Académie des inscriptions« wieder aufgenommen.

Literatur

  • R.-P. Tassin: Histoire littéraire de la Congrégation de Saint-Maur, ordre de S. Benoît. – Paris 1770

Letzte Änderung: 23. April 2008 

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