Martini, Carlo Maria


Carlo Maria Martini SJ (* 15. Feb. 1927 in Turin), italienischer Jesuit; Hochschullehrer; emeritierter Erzbischof von Mailand; Kardinal.

LebenMartini trat am 25. September 1944 als Siebzehnjähriger in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Philosophie an der Jesuitenuniversität in Gallarate bei Mailand und Theologie an der theologischen Fakultät in Chieri. Am 13. Juli 1952 wurde er von Maurilio Kardinal Fossati zum Priester geweiht.

1958 wurde Martini an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom mit einer fundamentalthologischen Dissertation (»Il problema storico della Risurrezione«) promoviert. Nachdem er einige Zeit an der theologischen Fakultät in Chieri gelehrt hatte, kehrte er nach Rom zurück, wo er am Päpstlichen Bibelinstitut studierte und mit einer Arbeit über »Il problema della recensionalità del codice B all luce del papiro Bodmer XIV« noch einmal summa cum laude promoviert wurde.

1962 übernahm Martini den Lehrstuhl für Textkritik am Päpstlichen Bibelinstitut, zu dessen Rektor er 1969 ernannt wurde. Dieses Amt behielt er bis 1978, als ihn Papst Paul VI. zum Kanzler der Päpstlichen Universität Gregoriana ernannte. Paul VI. war es auch, der ihm 1978 die Leitung der Fastenexerzitien der Römischen Kurie übertrug.

Papst Johannes Paul II. ernannte Martini am 29. Dezember 1979 zum Erzbischof von Mailand und weihte ihn am 6. Januar 1980 in Rom zum Bischof. 1983 erhielt Martini das Kardinalsbirett. Seine römische Titelkirche ist S. Cecilia.

Von 1986 bis 1993 war Martini Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Er ist Träger vieler italienischer und internationaler Ehrenwürden. So erhielt er zuletzt im Jahr 2006 die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem für seine Verdienste im christlich-jüdischen Dialog.

Im Jahr 2002 nahm Papst Johannes Paul II. gemäß Kanon 401 des »Codex Iuris Canonici« das Rücktrittsgesuch Martinis, der an einer Form der Parkinson-Krankheit leidet, an. Nach seiner Pensionierung setzte dieser seine Bibelstudien fort und zog sich vornehmlich nach Jerusalem zurück, wo er seit langem eine Wohnung hatte.

Durch zahlreiche Bücher zu biblischen Themen wurde Martini weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. Der an der Parkinsonschen Krankheit leidende Kardinal lebt heute in einem Pflegeheim seines Ordens in Gallarate bei Mailand.

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Literatur

  • Damiano Modena: Carlo Maria Martini: custode del Mistero nel cuore della storia. – Paoline: Mailand, 2004
  • Gianfranco Ravasi: Martini: le mie tre città. Un colloquio nell’amicizia. – Cinisello Balsamo: San Paolo, 2002
  • Paolo Sartor: Martini: l’avventura del predicare. – Mailand: Centro Ambrosiano, 2005

Letzte Änderung: 29. April 2012 

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