Passionisten
Die Kongregation vom Leiden Jesu Christi (lat.: Congregatio Passionis Jesu Christi, CP), kurz Passionisten oder Leidensbrüder, ist eine klerikale Kongregation päpstlichen Rechts, die 1720 durch Paul vom Kreuz (†1775) in Ovada, Piemont, gegründet wurde. Ihr Hauptmerkmal ist die besondere Verehrung des Leidens Jesu Christi, zu der sich die Mitglieder (Priester und Laienbrüder) in einem vierten Gelübde verpflichten.
Der weibliche, kontemplative Zweig sind die klausurierten Passionistinnen, deren erstes Kloster 1771 in Corneto errichtet wurde.
Ordenskleid
Die Passionisten tragen einen schwarzen Habit mit dem Passionszeichen auf der Brust und einen schwarzen Gürtel mit Rosenkranz.
Verbreitung
Beim Tod des Gründers 1775 war die Kongregation nur in Mittelitalien vertreten, obwohl Paul vom Kreuz selbst schon an Auslandsmissionen gedacht hatte. 1781 entstand die erste Auslandsniederlassung im Norden Bulgariens, wo sich der Orden sehr um die Katholiken bemühte, die damals noch unter türkischer Herrschaft standen. In Russe a.d. Donau errichteten sie eine Kirche und ein Kloster. In Belene am bulgarischen Donauufer wurde 1900 der 1952 hingerichtete, 1998 seliggesprochene Passionist Eugen Bossilkov geboren.
Nach den Klosteraufhebungen der napoleonischen Zeit konnte das klösterliche Leben 1814 wieder aufgenommen und Niederlassungen in Belgien, Frankreich, England und Irland gegründet werden. 1852 reisten auf Einladung des Bischofs von Pittsburgh, Michael O’Connor, die ersten Brüder in die Vereinigten Staaten, gründeten im Jahr darauf auf dem vom Bischof zur Verfügung gestellten Land ein Kloster (»St. Paul of the Cross« in Pittsburgh) und übernahmen mit »St. Michael’s« ihre erste Gemeinde. 1855 legte der erste amerikanische Passionist seine Profess ab; 1860 wird Andrew McGurgan als erster Passionist auf amerikanischem Boden zum Priester geweiht; 1862 gelingt mit »St. Mary’s« in Dunkirk im Bundesstaat New York eine zweite Klostergründung und 1863 wurde die erste amerikanische Provinz errichtet.
In den folgenden Jahren breitete sich die Kongregation in Mexiko und mehreren Ländern Lateinamerikas aus; 1878 folgte Spanien und wenig später Australien. 1921 begaben sich einige Passionisten in die Mission nach China, 1922 erfolgte die Gründung in Deutschland und 1923 in Polen. 1930 folgten der Kongo, 1934 Tansania, 1946 Indonesien, 1951 Schweden, 1954 Japan und schließlich Indien (1981).
Die Passionisten heute
Heute sind die 2000 Passionisten mit über 400 Niederlassungen in 54 Nationen auf allen fünf Erdteilen vertreten, neben Italien v.a. in Amerika und Asien.
In Deutschland und Österreich unterhält die süddeutsch-österreichische Vizeprovinz Niederlassungen in München-Pasing, Schwarzenfeld in der Oberpfalz, Regensburg (Studentenwohnheim Paulusheim ) und Maria Schutz am Semmering, Österreich. Der Konvent in Übach-Palenberg (bis 2014 in der Abtei Marienmünster bei Paderborn) gehört zur niederländischen Provinz in Haastrecht.
Die Kongregation ist eingeteilt in Provinzen, Vizeprovinzen und Vikariate. An ihrer Spitze steht ein Generaloberer, dem vier Konsultoren (Berater) zur Seite stehen. Sitz der Ordensleitung ist das Kloster an Basilica »Ss. Giovanni e Paolo« in der Nähe des Kolosseums in Rom, das zugleich als internationales Studienhaus dient.
Weblink
Letzte Änderung: 2. Dezember 2014
Kommentare
3 Kommentare zu “Passionisten”
Was sagen Sie dazu?
Bitte, viele liebe Gruesse and Pater Martin Bialas von Fernando, Kuba.
Alles das Ich gelessen habe ist sehr interesant. Aber Ich denke dort sie mussen Bildern anzeigen.
Bis Bald
Liebe Patres,
ich wende mich mit einer ungewöhnliche Bitte an Sie.
Ich habe ein Buch geschrieben „Alle meine Quellen entspringen in dir“. Mein Leben mit Gott. ( Ich war schwer krank und hatte einen Gehirntumor) Mein Beichtvater, Pater Gregor Lenzen CP der Passionisten in Pasing befürwortete, dass ich dieses Buch veröffentliche, um allen Kranken Mut zu machen, dass wenn man Gott um was bittet, dann wird er geben. Sie können sich das Buch unter Amazon anschauen, oder auf meiner Facebook Seite. Da ich leider keine Ahnung habe wie ich das Buch den Leuten übermitteln soll, habe ich mir gedacht, dass sie mir behilflich sein würden, indem sie das Buch vorstellen, oder mündlich weiter geben würden.
Es sind auch 5 Exerzitien von mir dabei, die ich im Kloster der Passionistenin Pasing absolvierte und niedergeschrieben habe. Aber lesen sie selber.
Vielen Dank
Mit lieben Grüßen Gabriele Strauch
Gottes Segen
Bialas, M., Das Leiden Christi beim hl. Paul vom Kreuz. Eine Untersuchung über die Passiozentrik des geistlichen Lehre des Gründers der Passionisten, Aschaffenburg 1978
Bialas, M., Im Zeichen des Kreuzes. Leben und Werk des heiligen Paul vom Kreuz des Gründers der Passionisten, Leutesdorf 1974
Bialas, M., Leiden als Gnade in der Passionsmystik des Paul vom Kreuz, in: Roßmann, H., u.a., Hg., Mysterium der Gnade, Festschrift für J. Auer, Regensburg, 1975
Bialas, M., Passionsmystik und Leidensbewältigung beim hl. Paul vom Kreuz, dem Gründer der Passionisten (1694 – 1775), in: Baier, W., u.a., Hg., Weisheit Gottes – Weisheit der Welt. Festschrift für Joseph Kardinal Ratzinger zum 60. Geburtstag, St. Ottilien, 1987, S. 943
Bialas, M., Paul vom Kreuz. Im Kreuz ist Heil. Auswahl aus seinen Schriften, Zürich u.a., 1979