6. April 2007

Abtei Waegwan niedergebrannt

Waegwan/Ottilien. Die Benediktinerabtei Waegwan in Südkorea ist in der Nacht auf Karfreitag niedergebrannt. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden, aber die Abteigebäude sind weitgehend zerstört. Keine der Mönchszellen ist noch bewohnbar. Über 70 Mönche sind jetzt auf der Suche nach Unterkunft; darunter auch sieben deutsche Missionare.

Das Kloster brennt (Foto: St. Ottilien)

Das Kloster brennt (Foto: St. Ottilien)

Subprior, Bruder Andreas Jeon, hatte das Feuer gegen 1.15 Uhr entdeckt, als er von der nächtlichen Anbetung in sein Zimmer zurückkehren wollte. Sofort weckte er mit der Hausglocke alle Schlafenden und alarmierte die Feuerwehr. Nur diesem Umstand ist es zu verdanken, dass niemand getötet wurde.

Die Löscharbeiten dauerten über fünf Stunden. Gegen Morgen wurde das Aufgebot der Feuerwehr noch von einem Helikopter unterstützt. Dennoch sind die Dächer aller drei Flügel der Klosteranlage zerstört. Vom Südflügel stehen nur noch die Wände. Unbeschädigt blieben nur der Pfortenbereich und die Klosterkirche. Als Ursache wird ein Kurzschluss im Mansardenbereich des Südflügels vermutet.

„Erschüttert, aber nicht verzweifelt“ standen die Mönche in dieser Nacht vor ihrem brennenden Kloster, berichtete Pater Bartholomäus Henneken in einer E-Mail an das Stammhaus St. Ottilien. Kein einziges der Zimmer sei mehr bewohnbar. Für alle Mönche des größten Benediktinerklosters Asiens müssen nun fürs Erste neue Unterkünfte gefunden werden.

Weil auch die Einrichtung des Klostersekretariats völlig zerstört wurde, konnten die Mönche zunächst nicht einmal ihre Mitbrüder in Deutschland über die Katastrophe informieren. „Der Sekretär von Abt Simon hat mich daher gebeten, an seiner statt diese Nachricht weiterzugeben; ich schreibe dies von der Pfarrei Gasil (Naksan) aus“, heißt es in der E-Mail von Pater Bartholomäus, die am Morgen im Stammhaus St. Ottilien einging.

Erzabt Jeremias Schröder aus St. Ottilien, der als Abtpräses der Missionsbenediktiner auch für Waegwan zuständig ist, sagte am Morgen in einer ersten Stellungnahme: „Wir sind erschüttert, aber zugleich dankbar, dass niemand verletzt wurde.“ Den Mitbrüdern in Waegwan habe er bereits mitgeteilt, dass die Kongregation mit aller Solidarität die Gemeinschaft von Waegwan unterstützen werde. Finanzielle Hilfe aus dem Katastrophenfonds der Kongregation habe er bereits zugesagt.

Erzabt Jeremias wird am Ostermontag selbst nach Waegwan aufbrechen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, aber auch um bei den Mitbrüdern zu sein und Solidarität zu zeigen.

Die Mönche von St. Ottilien bitten gleichzeitig um Spenden für die Mitbrüder in Südkorea. Wer die koreanischen Benediktiner beim schwierigen Wiederaufbau unterstützen will, kann dies über das Konto der Missionsprokura St. Ottilien bei der Sparkasse Landsberg (BLZ 700 520 60) unter der Konto-Nummer 14 654, Kennwort: „Waegwan“, tun.

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