6. Mai 2008

Mutter Rosa: „Eine uns geschenkte Fürsprecherin“

Trier – „Wir dürfen dankbar sein für das Leben und Wirken dieser schlichten, einfachen Frau, dürfen Gott Dank sagen, dass wir sie haben dürfen: Mutter Rosa.“ Das hat der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters am Abend des 5. Mai im Trierer Dom betont.

Pontifikalamt mit Weihbischof Peters im Trierer DomAm Tag nach der Seligsprechung von Mutter Rosa Flesch, der Gründerin der Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, feierte Peters ein Pontifikalamt im Rahmen des so genannten „Triduums“. Das „Triduum“ ist eine dreitägige Feier, in deren Zentrum jeweils die Eucharistiefeier steht. Dadurch soll vielen Gläubigen die Gelegenheit gegeben werden, die neue Selige im Dom zu verehren. Auch am Dienstagabend um 19 Uhr und am Mittwochmorgen um 9 Uhr werden im Dom besondere Gottesdienste gefeiert: Am Dienstagabend mit Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm und am Mittwochmorgen mit Weihbischof Dr. Stephan Ackermann. Im Anschluss an den Gottesdienst am Mittwoch wird der Schrein mit den Reliquien von Mutter Rosa nach Waldbreitbach zurückgeführt, wo um 18 Uhr die Vesper gefeiert wird.

Weihbischof Peters blickte in seiner Predigt auf die Feier der Seligsprechung zurück: „Es waren bewegende Stunden, die nachklingen wollen und einmünden in den Dank gegenüber Gott.“ Peters sagte, dass der Schrein mit den Reliquien Mutter Rosas den Gläubigen die neue Selige auf eine andere Weise nahe bringe. So werde deutlich, „dass wir hier nicht nur zurückschauen auf Vergangenes, das Geschichte geworden ist, sondern wir in lebendiger Verbindung mit ihr stehen als einer uns geschenkten Fürsprecherin.“ Mutter Rosa wolle den Menschen die Augen öffnen „für die Nöte im Heute des Lebens und sie verweist uns auf das Leben, das Gott, und nur er, geben kann über den Tod hinaus.“ Peters betonte, dass Mutter Rosa Gaben besessen habe, die sie über alle Anfeindungen hinausgehoben hätten: „die Gabe des unermüdlichen Helfens, die Gabe der Hellsicht, sogar der Prophetie, und eine unerschöpfliche Zuversicht.“ Überzeugend sei insbesondere auch ihre Lebenspraxis: „die Armen im Brennpunkt der Krankheit und Verwahrlosung aufzusuchen, mitten in der Unbeweglichkeit ihrer Not, also hinzugehen zu den Menschen.“ Der Weihbischof erinnerte daran, dass Mutter Rosa auf der Höhe ihres Schaffens entmachtet, verleugnet und gedemütigt worden sei. Doch so betonte er: „Die Bedrängnis hat nicht sie gebrochen.“ Dies hänge wohl auch mit der „Art von Mutterschaft“ zusammen, die Mutter Rosa mit ihrer Schwesterngemeinschaft verbunden habe und verbinde. Gott selbst vergleiche seine Liebe zum Menschen mit der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Peters: „Es gibt kein tieferes Verstehen und keine größere Innerlichkeit.“

Der Gottesdienst wurde von den Kirchenchören St. Ludwig Saarlouis und St. Crispinus und Crispinianus Saarlouis-Lisdorf sowie dem Chor der St. Elisabeth-Klinik Saarlouis unter Gesamtleitung von Armin Lamar mitgestaltet. Weitere Mitwirkende waren Eva Leonardy (Solo-Sopran), Domkapellmeister Stephan Rommelspacher (Kantorengesänge), Domorganist Josef Still an der Hauptorgel und Thomas Bernardy an der Chororgel.

(Bistum Trier)

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