5. April 2010

Abt Bernhard Thebes gestorben

Osek – Der vorläufig letzte Abt der Zisterzienserabtei Osek, Bernhard Thebes OCist, ist tot. Er erlag wenige Tage vor Ostern seinem schweren Krebsleiden.

Bernhard Thebes, schon von der Krankheit gezeichnet

Abt Bernhard Thebes OCist (Foto: Stift Heiligenkreuz)

Eigentlich wollte der gelernte Maurer und studierte Bauingenieur Heinrich Thebes heiraten und eine Familie gründen, trat dann aber doch in den Zisterzienserorden ein. Nach dem Noviziat arbeitete er am Aufbau des Priorats Langwaden bei Köln mit, das 1961 für den vertriebenen Konvent von Osek in Nordböhmen gegründet wurde. Zwanzig Jahre, von 1971 bis 1992 stand er dem Kloster als Prior vor.

1990 zum Abt von Osek gewählt und geweiht, reiste Thebes im März 1991 nach Osek, um die dortige 800 Jahre alte Zisterzienserabtei vor dem Verfall zu retten. Unermüdlich arbeitete der charismatische Ordensmann dort am Wiederaufbau eines Klosters im postkommunistischen Umfeld. Doch nur ein Mönch ist eingetreten, der jetzt im Priorat Stiepel lebt. 2008 zwang eine fortschreitende Krebserkrankung den Abt zum Umzug in ein Pflegeheim. Am 27. März ist Abt Bernhard Thebes im Alter von 81 Jahren gestorben. Das Kloster Osek steht heute wieder leer.

Requiem und Beerdigung von Abt Bernhard Thebes werden am Ostermittwoch, dem 7. April 2010, um 10.00 Uhr im Kloster Osek von Bischof Jan Baxant von Leitmeritz geleitet. Ein 2005 entstandenes berührendes Filmdokument ist bei gloria.tv zu sehen.

Lesermeinungen

20 Kommentare zu “Abt Bernhard Thebes gestorben”

  1. tiramisu
    6. April 2010 09:32

    R. I. P. Gell,ja.

  2. tiramisu
    6. April 2010 13:55

    Wieso wurde mein Wunsch, er möge in Frieden ruhen,gelöscht?? R. I. P. heißt Requiescat in pace. Wahrscheinlich verstehen hier keier mehr Latein. Eine Frechheit von Ungebildeten.

  3. 6. April 2010 14:26

    das „gell, ja“ hättest du dir halt ersparen können. abtpräses thebes war ein herzensguter mönch, leider passte er halt so gar nicht mehr in die zeit des klostermarketings. statt lebenshilfe bücher zu schreiben und marmeladen und lächerliche bierkrüge als klosterprodukte zu verkaufen liess er arme und obdachlose im kloster wohnen und kümmerte sich liebevoll um sie. erfolg im diesseitigen sinne war seinem projekt damit nicht beschert aber für einen platz im himmel reicht es allemal…
    danke für deine erklärung zu dem R.I.P. da hatte ich jetzt schon jahrzehnte dran gerätselt, wie die meisten hier wohl auch…

  4. Elli
    6. April 2010 19:19

    ich bin so froh, dass ich mir dieses oben erwähnte Video angesehen habe

  5. 6. April 2010 19:52

    Ist das ernstgemeint oder fehlen die Ironie-Tags?

  6. 6. April 2010 20:29

    Ein großer, mutiger, liebesfähiger und leidensbereiter Mann. Davon haben wir überall zu wenige. Und in der Politik keinen. Das ist noch ein Unterschied zwischen Kirche und Staat.

  7. Elli
    6. April 2010 21:43

    ernst gemeint

  8. Barbara
    7. April 2010 18:44

    Abt Bernhard war ein Vorbild an Glaubenskraft und Liebe zu Gott und den Menschen. Ich verneige mich in dankbarer Erinnerung. Der Film ist berührend. Ich freue mich darüber und habe ihn auch schon anderen gezeigt.
    Danke, Abt Bernhard!

  9. Br._Tuck
    7. April 2010 19:48

    Ich kenne Abt Bernhard zwar nicht persönlich, habe aber schon öfters von ihm
    in mehr als positivem Sinne gehört. Schade, dass seinem Kloster Osseg
    keine Blüte beschert war.

  10. charles
    17. April 2010 16:48

    Keine Blüte – immerhin doch um die 80 Oblaten. Und, einen Mönch, der im Moment in einem anderen Kloster untergekommen ist. Man könnte ihn doch mit einigen Mönchen zurückschicken, zum Beispiel, wenn ein Kloster wie Stiepel zu VOLL wird.
    dann könnte man einen kleinen Trakt in Osseg ganz bescheiden für die Mönche wieder aufleben lassen, bevor man irgendwo anders anbauen muss.
    Teilgebäudenutzung haben einige andere Klöster in der Welt ja auch schon vorgenommen.

  11. Franziska
    17. April 2010 17:19

    Abt Bernhard hat im Kloster Langwaden (das hat auch eine Webseite: http://www.klosterlangwaden.de ) mit viel Kraft Grundsteine gelegt für das, was geworden ist und das, was heute aufblühen darf.

  12. Elli
    17. April 2010 20:25

    „Netzwerk Mensch Die Tür steht offen. Mehr noch das Herz.“ (steht auf der im Vorkommentar von Franziska erwähnten net-Seite)

    Solche Netzwerke werden dringend gebraucht! Gut, dass Abt Bernhard Thebes (s. Franziskas Kommentar) den Grundstein dafür legte.

  13. Franziska
    17. April 2010 21:38

    Es hat mich damals als junger Mensch schon beeindruckt, dass hier das „mandatum“ – handelt an den anderen wie ich an euch gehandelt habe – gelebt wurde. Das hat überlebt und überzeugt und strahlt aus.

  14. Bernd Küpper
    1. Mai 2010 15:50

    ich durfte Abt Bernhard zu seiner Zeit als Prior in Langwaden in den 70er Jahren erleben. Seine Art und Weise war immer mitten im Leben. Viele Wochenenden im Kloster Langwaden und bei den Jahrestreffen der Vereinigung St. Benedikt in Europa mit ihm sind mir in sehr guter Erinnerung geblieben.

    Bernd Küpper

  15. Sterner Jürgen
    11. Juni 2010 23:38

    Er gehörte zu den wenigen-die wirklich in den Fußstapfen Jesus wandelten.Ein wunderbarer ehrlicher Mensch.Ich kannte ihn 30 Jahre und bin stolz darauf.

  16. Thomas
    12. September 2010 18:28

    Ich werde diesen Menschen niemals vergessen. In einer für mich unendlich schweren Zeit hat er mir als nicht Christen die Hände gereicht und mich damit zurück ins Leben gebracht.

    Meine Kinder und die KInder meiner Kinder werden Ihn als Menschen Ehren.

    Denn Ehre wem Ehre gebührt.

    Lebe wohl. Und eines Tages werden wir uns wiedersehen.

    Wo immer das auch sein möge.

    Thomas Ott
    Baden

  17. Martina Osecky
    22. Februar 2011 15:45

    Ich und mein Mann hatten das ganz große Glück Abt Bernhard persönlich kennenzulernen. Wir sind schließlich im April 2007 von ihm im Kloster Osek getraut worden. Das war die zweite Hochzeit, die dort abgehalten wurde in alle den Jahren seiner Amtszeit. Das war ein unbeschreiblich schönes und würdevolles Ereignis. Wir und unsere Familie haben diesen Tag sehr genossen und sind dankbar von solch einem Gottesmann den kirchlichen Segen bekommen zu haben. Er war ein großartiger, sehr charismatischer Geistlicher und Mensch, an dem sich alle katholischen Priester und Ordensbrüder ein Beispiel nehmen können! Schade, dass es nicht mehr solche Geistlichen gibt! Wenn Sie das „Weiterleben“ des Klosters im Sinne von Abt Bernhard unterstützen möchten, es gibt einen „Freundeskreis der Zisterzienserabtei Osek e.V.“, in dem man Mitglied werden kann. Mehr unter http://www.kloster-projekte-osek.info
    PS: Unsern Familiennamen (Osecky) hat meine Familie Anfang der 50-iger Jahre des 20. Jahrhunderts durch einen glücklichen Umstand von dem Kloster „verliehen“ bekommen. Deshalb auch die Trauung dort.

  18. Cistotante
    24. Februar 2011 07:37

    Das ruhmreiche Stift Osek ist untergegangen! Auch der letzte Abt hat das nicht verhindern können. Die noch lebenden Professen des Stiftes sind nicht mehr in ihr Professkloster zurückgekehrt. Es war auch verhängnisvoll, die Abtei germanisieren zu wollen.

  19. john
    3. März 2011 17:41

    Liebe Cistotante,
    was ist das nur für ein Geschwätz von Dir! Entweder keine Ahnung oder immer mitreden wollen eben ohne genauem Wissen.
    Abt Bernhard war „der Zisterzienser“, an dem sich viele seiner Ordensbrüder heutzutage ein Beispiel nehmen könnten! Diesen „Mann Gottes“ hätten Robert, Stephan, Alberich und Bernhard wie einen großen Schatz bewahrt! Wenn man ihm begegnen durfte, hatte man sofort das Gefühl einem „Heiligen“ begegnet zu sein.
    Wenn schon kein Tscheche Osseg wiederbesiedeln konnte, da die Gottlosigkeit leider in diesem Lande sehr groß ist und wenig Interesse besteht an einem Mönchsleben, warum nennst Du die Wiederbesiedlung durch Abt Bernahrd „Germanisierung“? Widerlich! Zähme Deine Zunge und Deine Ausdrucksweise! Anscheinend weißt Du wirklich sehr wenig über Osseg und willst Dich nur mit Deinen schlüpfrigen Kommentaren wichtig machen, auf die sowieso keiner mehr „abfährt“.
    Du widersprichst Dir auch: Du redest von Germanisierung, hast aber keinen Dunst davon, dass erstens fast keine oder keine Professen der Abtei am Leben sind und zweitens, dass diese alle fast alle Deutsche waren. Was soll Dein „Gewäsch“ von Germanisierung denn eigentlich? Doch besser erst denken, dann überlegen und dann die Meinung äußern!
    Ich wünsche Dir baldige „Besserung“!

  20. monavox
    13. September 2011 23:04

    Heute haben wir erst vom Tod von Abt Bernhard erfahren. Vor 4 Jahren haben wir ihn noch in Osek kennengelernt und waren tief beeindruckt von diesem charismatischen Gottesmann, der trotz seiner schweren Krankheit eine unwahrscheinliche Kraft ausstrahlte. R.I.P.!
    Was wird nur jetzt aus der wunderschönen gewaltigen Klosteranlage? Wenn schon hier bei uns große Klöster wie z.B. Himmerod Probleme haben?
    Die Website ist wohl auch nicht mehr aktuell…..

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