8. Oktober 2011
Kloster Himmerod vorerst gerettet
Himmerod/Waldsassen – Das in Waldsassen tagende Kongregationskapitel der Zisterzienser beschließt Unterstützung und einstweilige Fortführung des angeschlagenen Klosters Himmerod in der Eifel
„ Im Bewusstsein unserer Verantwortung haben wir heute, nach intensiven, mehrtägigen und sehr offenen Gesprächen im Rahmen des Kongregationskapitels der Mehrerauer Kongregation, die einstweilige Fortführung des Klosters Himmerod beschlossen“, so Abtpräses Anselm van der Linde, Abtei Wettingen-Mehrerau. Die Situation im Kloster Himmerod, so Abt Anselm weiter, „ist insgesamt auch aufgrund der angespannten finanziellen Lage, sehr schwierig. Wir haben uns trotzdem entschieden, in den nächsten Monaten nach Möglichkeiten des Fortbestandes zu suchen.“
Die Himmeroder Klostergemeinschaft bekommt für die einjährige Bewährungszeit einen neuen Leiter. Diese Aufgabe übernehmen wird „ein in langjähriger Führungsposition erfahrenes Mitglied des Ordens“, so die Pressemitteilung. Dieser Mönch wird in den kommenden zwölf Monaten in erster Linie für den Neuaufbruch der klösterlichen Gemeinschaft sorgen, so Abt Anselm weiter.
Um die wirtschaftliche Zukunft Himmerods sichern zu können ist die Einsetzung eines Verwalters geplant. Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter werden umgehend die vorliegenden Ideen für Himmerod auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft und erfolgversprechende Konzepte gestartet und umgesetzt.
Der bisherige Administrator von Himmerod, P. Stephan Senge, hat dem Kongregationskapitel gegenüber seiner Freude über diese Entscheidung Ausdruck verliehen und seine volle Unterstützung und die Unterstützung des Konvents zugesichert. „Wir werden Himmerod in den kommenden zwölf Monaten mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften helfen“, so Abt Anselm, der betont, dass es eine „enorme Anstrengung benötigt, um die Probleme des Kloster zu lösen. Wir werden dabei auch auf die Hilfe und Unterstützung auf kirchlicher und (regional)politischer Ebene angewiesen sein.“ Zahlreiche Privatpersonen, sowie kirchliche und öffentliche Stellen und Repräsentanten haben sich in den letzten Wochen für den Fortbestand des Klosters ausgesprochen und ihre Mithilfe zugesagt. „Wir werden Sie alle beim Wort nehmen“, so der Abt.
Lesermeinungen
23 Kommentare zu “Kloster Himmerod vorerst gerettet”
Was sagen Sie dazu?
Wünsche gutes Gelingen und viel Segen für dieses Vorhaben. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder vorgekommen, dass erfahrene Mönche und Nonnen in andere Klöster geschickt wurden um da mit Rat und Tat beizustehen. Fast immer war es möglich, diese Klöster wieder aufzurichten, so dass sie heute sehr fruchtbar sind…. Auch wenn der Weg schwer sein wird: die Hoffnung stirbt zuletzt, und dass die Himmeroder weitermachen wollen, dass zeigt sich daran, dass sie Hilfe annehmen und annehmen wollen! gut so, manchmal gehts eben wirklich nicht mehr aus eigener Kraft! Noch einmal: Viel Segen den Mönchen in Himmerod!
Seien wir doch ehrlich und schauen wir auf die harten Fakten, so müssen wir anerkennen, dass das Kloster Himmerod personell und auch finanziell am Ende ist. All die hilflosen Versuchen werden nichts bringen, weil Himmerod ohne Klosternachwuchs keine Zukunft haben wird. Auch ein neuer Administrator kann diesen nicht herbei zaubern. Der Konvent ist vergreist und kann schon lange nicht mehr seine geistlichen und ökonomischen Aufgaben erfüllen. Himmerod wird vielleicht ein paar Jahre länger noch existieren, aber langfristig gesehen, hat Himmerod wie auch viele andere Klöster keine Chance mehr. Das Geld sollte lieber in die Mission in Afrika und Lateinamerika eingesetzt werden, denn dort ist die Zukunft der Kirche.
Andreas Voigt, glauben Sie an Wunder? Ich schon…. Und wenn sie der Meinung sind, dass die Kirche nun nach Lateinamerika umziehen muss weil Kirche hier keine Zukunft habe dann glaub ich sind Sie kein besonders guter Optimist … und immer schön dran denken: Nicht die Quantität zählt… Denn da wo zwei oder drei in in Gottes Namen versammelt sind, da ist ER mitten unter ihnen…!
@stellamaris
Sie glauben wohl auch noch an den Weihnachtsmann!? 😉 Bitte bleiben Sie realistisch in der Causa von der Abtei Himmerod! Der Niedergang des Kloster Himmerod ist nicht seit gestern, sondern ein schleichender Prozess des Zerfalls, der schon seit längerem beobachtet werden konnte. Das Ausbleiben neuer Berufungen, das Fehlen einer geistlich-spirituellen Erneuerung und solider Bewirtschaftung ist nun die Quittung! Ein Kloster wie Himmerod kann nicht von 2 Mönchen allein geführt werden. Die Schliessung der Abtei Himmerod ist nicht mehr zu verhindern, sondern lediglich einstweilig aufgeschoben. Zu Ihrem Trost Himmerod wird nicht die einzige Abtei sein, die früher oder später geschlossen wird.
Ich kenne mich da ein wenig aus im Orden und rundherum. Ich weiss, dass der Zisterzienserorden gerade jetzt unter dem neuen Generalabt viele neue Perspektiven aufbaut und ich weiss auch, dass Abt Präses und Co der Mehrerauerkongeregation mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität stehen. Sonst würden sie diesen Versuch nicht wagen. Und wenn es wirklich nicht gelingt, dann haben sie es wenigstens versucht…Und ja,…. ich glaube an den Weihnachtsmann…. auch St. Nikolaus genannt… 🙂
Karl Valentin: „Die Zukunft war früher auch besser!“
Meiner Meinung nach sind alle die hilflosen Versuche von Seiten des Generalabtes OCist und des Abtpräses der Mehrerauer Kongregation nur blosses Gerede und letztlich Augenwischerei, da es Ihnen lediglich um Schadensbegrenzung zu gehen scheint, ohne dabei dringende Reformen einzuleiten. Ein wirklicher Neuanfang und Aufbruch bei den Zisterzienser kann ich bei bestem Willen nirgends feststellen! Abtprimas Notker Wolf OSB hat schon seit längeren die Umwandlung europäischer Klosterkonvente in internationale Kommunitäten gefordert, was bedeuten würde, dass Berufungen aus Afrika, Lateinamerika und Korea für die heimischen Klöster fruchtbar gemacht werden könnten. Dazu fehlt es aber leider zur Zeit noch bei den alteingesessenen Konventen an Offenheit und Flexibilität!
@Andreas Voigt
Das würde letzlich jedoch bedeuten, die europäischen
Konvente zu südamerikanisieren, also ihrer eigenen und
über Jahrhunderte gewachsenen Identität zu berauben.
Ob dies wohl letzlich das (sprichwörtliche) Ei des Kolum-
bus ist?
Ich weiss gar nicht, was das Problem bei einer internationalen Klosterkommunität sein soll? Katholisch bedeutet eimmer schon allumfassend Weltkirche zu sein. Abtprimas Notker Wolf OSB hat m.E. vollkommen recht, wenn er die Klöster in Europa dazu ermutigt, Berufungen aus Lateinamerika, Afrika und Korea in ihren Konventen aufzunehmen. San Anselmo ist als Benediktinerhochschule eine internationale Klosterkommunität in Rom, die anscheinend gut funktioniert. Warum also nicht davon lernen und auch in Deutschland internationale Klosterkonvente aufbauen?
Dann schauen Sie sich mal bitte die Abtei Sostrup an wo sich insgesamt 27 Nationen tummeln…. die haben es beim besten Willen nicht einfach und ein sehr bedeutender Ordensmann betonte einmal, dass jeder in seinem eigenen Land versuchen sollte, seine Berufung zu leben, da jede Nationalität seine eigene Identität und Mentalität hat….
Zunächst einmal sind es m.E. wirklich die Mentalitätsunter-
schiede, die den Kandidaten aus „Ãœbersee“ es nicht leicht
hier machen und die man nicht unterschätzen sollte. Zu-
dem werden auch in den ehemaligen „Missionsländern“ oft
noch immer gute Berufungen gebraucht, um die einheimischen
Klöster aufzubauen. Und dann würden es sich m.E. die Klöster
in Deutschland/Europa etwas zu einfach machen, einfach außer-
halb auf „Einkaufstour“ zu begeben, um die eigenen Reihen zu
füllen statt sich hier Berufungen zu fördern. Es gibt in Deutsch-
land noch immer ausreichend Kandidaten, auch wenn diese
nicht mehr wie früher unbedingt von alleine kommen. Berufung-
en müssen stattdessen mehr gefördert werden – dass dies zu
gehen scheint, zeigen z.B. die in den letzten Jahren ungewöhn-
lich hohen (zumindest für deutsche Verhältnisse) Eintrittszahlen
bei den Jesuiten.
Siehe ausführlichen Bericht bez. Himmerod hier
http://cisterciensia.blogspot.com/
Noch einmal: Viel Segen den Mönchen und allen, die versuchen Himmerod weiterzuhelfen…
das kongregationskapitel hat eine gute entscheidung für himmerod und den orden getroffen. wenn man die disziplin etwas hebt und insgesamt seine hausaufgaben macht ist mir um himmerod nicht bange. für bernhard von clairvaux besteht der wesentliche sinn des mönchslebens im hier und heute der kirche und der welt christus durch das eigene leben gegenwärtig werden zu lassen. locutio verbi infusio doni
ich bin doch sehr verwundert darüber, dass es keine Informationen über das Kloster auf dieser Webseite gibt. Was ist los mit Orden Oline? Können Sie bitte neue Infos über Himmerod bringen?
Ich schließe mich den Ausführungen von Hugo-Erwin uneingeschränkt an.
Da kann ich mich auch nur anschließen. Die letzte „aktuelle“ Meldung ist nun schon 4 Wochen alt, und dies ist keine Ausnahme hier. Was ist los?
Das Kloster Himmerod steht kurz vor seiner Aufhebung. Die desaströse finanzielle und personelle Situation lässt keine andere Wahl mehr zu.
die klosterbetriebe schreiben schwarze zahlen. quelle:swr, tr.volksfreund. in 2012, zwei brüder mit ewiger profess, ein priester im noviziat. quelle:abtei himmerod. förderverein knapp 700 mitglieder.quelle:förderverein. infos:www. kloster himmerod.de
Die Rettung von Himmerod sollte für den O. Cist. und besonders für die Mehrauer Kongregation eine Ehrenpflicht sein. 1. es handelt sich um eine persönliche Gründung des hl. Bernhard. Er selber hat diesen Ort ausgewählt. Es gibt nur wenige lebendige Zisterzienserklöster, die einen solchen Ruhmestitel aufzuweisen haben. 2. hat es am Anfang der Wiederbesiedlung sehr unschöne Vorfälle gegeben, welche die oben genannte Kongregation zu verantworten hat . Man hat ganz schlicht heimatlose Mönche der strengen Observanz, die dort mit Unterstützung des Mutterklosters Mariawald, eine neue Heimat gefunden hatten, mit Hilfe des Kircherechts und der tatkräftigen Unterstützung des Bischofs von Trier den Stuhl vor die Tür gesetzt. Da gibt es auf diesem Hintergrund eine besondere Verpflichtung zur Rettung des Klosters der Heiligen ( so hieß Himmerod im Mittelalter ).
Tatsache ist und bleibt, dass der Himmeroder Konvent immer vergreist und junge Berufungen ausbleiben. Da nützt es auch nichts, wenn ein Priester eintritt. Die Tage in Himmerod sind gezählt. Vielleicht sollte man das Kloster an eine Moslembruderschaft verkaufen, damit sie aus der Kirche eine Moschee zum Lobe Allahs errichten. Der Islam ist nämlich die Zukunft in Europa.
Dürfen wir bald auf einen neuen Seher schauen, den Propheten Alwin?
Leider muss man wohl „Alwin“ zustimmen, denn die personelle Situation des Konventes ist katastrophal, wozu man kein Prophet sein muss. Da nützt es auch nichts, wenn das Kloster sich wirtschaftlich erholt und wieder schwarze Zahlen schreiben sollte. Das geistliche Profil von Himmerod ist einfach zu schwach und hat keine Ausstrahlung auf neuen jungen Berufungen. Ein Kloster aber ohne Mönche ist eine Institution ohne Seele und zum Scheitern verurteilt.
@ alwin. das sie von der zukunft europas keine ahnung haben beweist ihr vergleich mit einer altehrwürdigen cistercienser abtei und einer moschee.@ pater incognito OSB. das sie diesem „geschmiere“ zustimmen finde ich skandalös.