Hoeck, Johannes


Johannes M. Hoeck OSB (* 18. Mai 1902 Inzell; † 4. April 1995), Benediktiner und 3. Abt der Abtei Ettal und 6. Abt der Abtei Scheyern nach der Wiederbegründung; Byzantinist.

LebenDer am 24. Juli 1927 zum Priester geweihte P. Johannes M. Hoeck war Professe (6. Mai 1923) von Scheyern und Prior ebd. als er am 24. Juli 1951, nach dem frühen Tod von Abt Angelus Kupfer, von den Ettaler Kapitularen zum Abt von Ettal postuliert wurde. Im Juli 1961 zum Abt seines Professklosters Scheyern gewählt, führte er dieses bis zu seinem Rücktritt 1972.

Hoeck war in Scheyern Lehrer am Gymnasium und Leiter des 1939 von ihm begründeten Byzantinischen Instituts gewesen. Um ihm die Weiterführung der in Scheyern übernommenen Arbeiten zu ermöglichen, wurde 1951 in Ettal ein eigenes Byzantinisches Institut gegründet.

Zwischen 1953 und 1965 entstanden unter Leitung von Prof. Dr. Franz Dölger und Abt Dr. Johannes Hoeck die in Ettal publizierten elf Bände der Studia Patristica et Byzantina, die Texteditionen und Untersuchungen zu wichtigen byzantinischen Philosophen, Theologen und Dichtern enthalten. Beim Byzantinistenkongress in München (1958) leitete Abt Johannes die theologische Sektion.

Seinen wichtigsten Beitrag für die Ostkirchenökumene leistete Abt Johannes jedoch als Konzilsvater. Er war beteiligt an der Konstituierung des Ostkirchendekrets Orientalium Ecclesiarum instituta und hielt vor der 104. Generalkongregation des 2. Vatikanischen Konzils am 19. Oktober 1964 eine bedeutsame Rede zugunsten der Wiedereinführung der Patriarchalstruktur in der katholischen Kirche. Durch eine so erreichte Dezentralisierung sollte die Autonomie der Ortskirchen gestärkt und den orthodoxen Kirchen der Weg zur Einheit erleichtert werden. Darüberhinaus war Abt Johannes auch beteiligt am nachkonziliaren orthodox-katholischen Dialog und half mit bei der Einrichtung der Regensburger Ökumenischen Symposien (1969–1994).

Werke

Nikolaos-Nektarios von Otranto, Abt von Casole : Beiträge zur Geschichte der ost-westlichen Beziehungen in der Zeit Papst Innozenz III. und Kaiser Friedrich II. – München, Philosophische Fakultät, Dissertation, 1943

Letzte Änderung: 11. Juli 2009 

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