Maria Heimsuchung (Lienz)


Kloster Maria Heimsuchung, kurz Klösterle Lienz, Dominikanerinnenkloster (Nonnenkloster) in Lienz, Osttirol, Österreich.

Kloster

Noch zu Lebzeiten des hl. Dominikus gegründet, gehört das Kloster Lienz zu den ältesten Dominikanerinnenklöstern überhaupt. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1227. Der Überlieferung nach soll der hl. Hyazinth 1218 nach Lienz gekommen sein und die dortige kleine Reuerinnen-Gemeinschaft dem Dominikanerorden angeschlossen haben. Unterstützt durch einflussreiche Gönner, v.a. die Erzbischöfe von Salzburg und die Grafen von Görz, wurde dann ein Kloster mit Chorgebet und Klausur errichtet, dem Erzbischof Philipp von Salzburg 1253 die Augustinusregel und die Konstitutionen des Predigerordens gab. Dieses Jahr gilt als Gründungsjahr des heutigen Klosters. Die völlige Exemption von der bischöflichen Jurisdiktion wurde 1291 erreicht.

In den folgenden Jahrhunderten mehrfach abgebrannt, ausgeraubt und von der Pest heimgesucht, wurde das Kloster 1613 wurde das Kloster abermals ein Raub der Flammen und stand dann leer, bis es nach einem Neubau 1634 wieder bezogen werden konnte.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte eine Blütezeit ein. 1657 wurde der Konvent, nachdem die Verbindung zum Predigerorden durch die Katastrophen zeitweise abgerissen war, wieder in den Orden inkorporiert. Die zu dieser Zeit gegen den Protest der Nachbarn errichtete Klausurmauer steht heute noch.

Nachdem das ausgehende 17. und das beginnende 18. Jahrhundert noch einmal schwere Heimsuchungen gebracht hatte, war der war der Personalstand des Klosters um 1750 wieder so stark angewachsen, dass das Haus durch ein Neugebäude erweitert werden musste. Den Klosteraufhebungen während der Regierungszeit Kaiser Josefs II. Ende des 18. Jahrhunderts entging das Kloster durch die Eröffnung einer Schule. Zwar hatten die Nonnen schon während der vergangenen 150 Jahre die weibliche Jungend der Stadt privat unterrichtet, doch nun wurde am 21. November 1781 eine städtische Mädchenschule eröffnet, aus der sich die heutige Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Dominikanerinnen entwickelte.

1782 wurde das Kloster der Jurisdiktion des Ordens entzogen und jener des Bischofs unterstellt. 1931 wurde wegen der zunehmenden Anforderungen der Unterrichtstätigkeit die strenge päpstliche Klausur in eine bischöfliche umgewandelt und das Kloster wurde vom Nonnenkloster mit feierlichen Gelübden zu einem Schwesternkloster mit einfachen Gelübden. Etwa dreißig Jahre später kehrte der Konvent zur ursprünglichen päpstlichen (gemilderten) Klausur (clausura papalis minor) und zu den feierlichen Gelübden zurück.

Tochterklöster

1848 wurde das 1783 aufgehobene Dominikanerinnenkloster Maria Steinach bei Algund (Meran) angekauft, das 1863 selbständig wurde. Auch dort errichteten die Schwestern eine Mädchenschule. 1858 gründete Lienz das Frauenkloster Friesach in Kärnten. Die Schwestern, die dorthin gesandt wurden, riefen ebenfalls eine Mädchenschule ins Leben. Eine weitere Neugründung erfolgte 1862 in Güns in Ungarn, die Ausgangspunkt für mehrere andere Dominikanerinnenklöster in Ungarn wurde.

Adresse:

Dominikanerinnenkloster
Pfarrgasse 1
9900 Lienz
Tel.: +43 (0) 4852 – 62 22 7
Fax.: +43 (0) 4852 – 62 81 6

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 7. August 2009 

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