Sicharter, Barbara

Barbara Sicharter

Barbara Sicharter wurde 1829 auf dem Kroneggerhof in Wenigzell als drittes von sieben Kindern einer Bauernfamilie geboren. Drei Jahre besuchte sie die Volksschule, mußte dann aber nach dem Tod der Mutter 1858 deren Arbeit auf dem Hof übernehmen. In ihrem Wunsch, ihr Leben ganz Gott zu geben, vertraute sie sich dem als Kaplan in Wenigzell tätigen Vorauer Chorherrn Karl Englhofer (1830–1901) an, der bis zu seinem Tod ihr geistlicher Begleiter blieb.

1865 begann Sicharter als Mitglied des Dritten Ordens des hl. Franziskus mit drei Bauerntöchtern in dem gemieteten „Tonihäusl“ in der Gmd. Schachen bei Vorau ein klösterliches Leben. Bald schlossen sich weitere Frauen an. Sie pflegten Kranke, leisteten Krankendienste in den Häusern und nahmen sich der Armen an. Wegen der Farbe ihrer Kleidung nannte man sie die »Blauen Schwestern«. 1876 zog die Gruppe in das „Stroblhaus“ am Rand von Vorau um und baute es zum Krankenhaus aus. Um den Weiterbestand des Hauses zu sichern, wurde 1897 der staatlich anerkannte Verein „Gesellschaft zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria ohne Makel der Erbsünde empfangen“ gegründet, dessen erste Oberin Barbara Sicharter wurde (1900 und 1903 wiedergewählt). 1898 wurde eine einheitliche klösterliche Tracht eingeführt. 1902 wurde wurde das Krankenhaus abermals erweitert, da die Schwestern mittlerweile an die 100 Patienten zu betreuen hatten. Im Sommer 1903 wurde auch die Hauskapelle vergrößert, in der am 4. Nov. 1903 die erste Messe gefeiert wurde.

Barbara Sicharter starb am 9. Februar 1905 im Kreise ihrer Schwestern an einer Lungenentzündung. Ihre Schwesterngemeinschaft wurde 1928 als Kongregation bischöflichen Rechts (mit dem Namen „Gesellschaft zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria ohne Makel der Erbsünde empfangen“) anerkannt.