5. März 2008

Missionsbenediktiner gründen Kloster in Kuba

Sankt Ottilien – Der Kongregationsrat der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien hat gestern während seiner Frühjahrstagung in Damme beschlossen, noch in diesem Jahr eine benediktinische Niederlassung in Kuba zu gründen, teilte der Präses der Kongregation, Erzabt Jeremias Schröder OSB, mit. Auf Bitte des Erzbischofs von Havanna, Jaime Kardinal Ortega y Alamino, werden vorerst vier Mitbrüder aus verschiedenen Klöstern der Kongregation nach Kuba ausgesandt, um die Gründung vorzunehmen.

Kardinal Ortega verspricht sich eine Einrichtung, die geistliche Impulse in die Gesellschaft ausstrahlt. Er wünscht sich ein Zentrum, in das die Menschen kommen, um ihren Glauben zu vertiefen, und das Pfarrern und Ordensmitgliedern die Möglichkeit zu geistiger Festigung bietet. Dabei sollen der in benediktinischer Gemeinschaft gelebte Alltag und die im benediktinischen Geist gefeierte Liturgie vorbildhaft wirken („ora et labora“ – „bete und arbeite“). Die Gemeinschaft versteht sich aber auch als missionarisch und wird sich engagieren, um den christlichen Glauben in einem zum Teil säkularisierten Land anzubieten.

Erzabt Jeremias freut sich über die neuen Möglichkeiten in Kuba: „Die Rolle der Kirche in der Gesellschaft wird nun auch in Kuba nicht mehr abgelehnt, sondern wieder wertgeschätzt. Es ist dem Kardinal gelungen, eine vernünftige Ebene der Verständigung mit der Regierung zu erreichen. So hat sich der Umgang mit der Kirche in Kuba deutlich verbessert, und man kann sagen: ,liberalisiert’. Das hängt auch mit dem Besuch Papst Johannes Paul II. im Januar 1998 zusammen. Ein weiterer Impuls war sicherlich auch der Besuch von Tarcisio Kardinal Bertone, anlässlich des zehnten Jahrestages des Papstbesuchs in diesem Frühjahr.“ Bertone ist amtierender Kardinalstaatssekretär und Kardinalkämmerer der römisch-katholischen Kirche.

Man habe, so der Erzabt weiter, nach dem Besuch des Papstes erkannt, wie stark die katholische Kirche in Kuba noch immer ist: „Das hat beim Regime einige Überraschungen ausgelöst. Und ich hoffe, dass der Prozess der Öffnung nun weitergeführt wird. Es gibt sogar Unterstützung seitens der Regierung für unsere Gründung in Kuba – beispielsweise im Abbau bürokratischer Hindernisse.“

Lesermeinungen

Ein Kommentar zu “Missionsbenediktiner gründen Kloster in Kuba”

  1. 30. August 2010 11:22

    […] “The role of the church in society is no longer rejected in Cuba. It is again valued. The cardinal succeeded in achieving a reasonable level of understanding with the government. Thus relations with the church in Cuba clearly improved, and one might say, ‘liberalized.’ This development is also a result of the visit of Pope John Paul II in January 1998. A further impulse was surely the February 20-26 visit of Tarcisio Cardinal Bertone, on the occasion of the tenth anniversary of the Pope’s trip” (orden-online). […]

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