8. April 2010

Studie: Maria Laach ist nicht schuld an der Verschmutzung des Laacher Sees

Maria Laach – Nicht die Kühe der Benediktinerabtei Maria Laach sind der Hauptgrund für die mäßige Wasserqualität im Laacher See, sondern konventionell arbeitende Landwirte im Umland des Klosters.

Laacher See

Der Laacher See mit dem Kloster Maria Laach (Foto: Gewa13, cc-by-sa-2.5)

In einer vom Landesamt für Umwelt und Wasserwirtschaft in Auftrag gegebenen Studie hat die Technische Universität Kaiserslautern festgestellt, dass die Ursache für die Wasserbelastung zum großen Teil von Feldern kommt, die entlang des Beller Wiesenbaches konventionell bewirtschaftet werden und die mit dem Kloster nichts zu tun haben. Die Behauptung, das Kloster habe mit der Viehhaltung des Klostergutes eine schlechte Wasserqualität zu verantworten, sei damit nicht mehr zu halten, so die Abtei in einer Pressemitteilung.

Auch die Aufsichtsbehörde SGD Nord bewertete die Ergebnisse der Studie als plausibel. Das Wasser im Laacher See befindet sich laut SGD in einem „mäßigen Zustand“. Es sei das erklärte Ziel der Wasserwirtschaftsverwaltung im Land, daraus einen „guten“ Zustand zu machen.

Maria Laach war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, nachdem SWR und WDR einen Film zur Wasserverschmutzung gesendet hatten. Dort war die Viehhaltung des Klosters als Ursache genannt worden. Laut der Studie ist aber der „aktuelle Einfluss der Weideflächen auf den Laacher See wesentlich kleiner als der der Ackerflächen“.

» Gülle im Laacher See? Abt von Maria Laach weist Vorwürfe zurück (13. Feb. 2009)
» Ermittlungsverfahren gegen Kloster Maria Laach eingestellt. (9. April 2009)

Lesermeinungen

12 Kommentare zu “Studie: Maria Laach ist nicht schuld an der Verschmutzung des Laacher Sees”

  1. tiramisu
    9. April 2010 13:10

    Die ARD ist ein voll kirchenfeindliches Unternehmen. Gell,ja.

  2. Heinrich
    11. April 2010 10:39

    Jedem, der sich nur ein wenig in Maria Laach, am Laacher See und seiner Umgebung auskennt, mussten bei dieser angeblichen ‚Dokumentation‘ Zweifel kommen. Denn die bildstarken ‚Beweise‘ einer angeblich bewusst in Kauf genommenen Umweltverschmutzung am größten See des Landes Rheinland-Pfalz zeigten bei näherer Betrachtung doch erhebliche handwerkliche wie inhaltliche Schwächen. So wurden die bis zum Bauch im Schlamm stehenden Rinder überhaupt nicht am Laacher See gefilmt. Der Dreh wurde auf einer Wiese im einige Kilometer entfernten Bell aufgenommen. Ob der nächtliche Tauchgang im Laacher See stattfand, ist ebenfalls zweifelhaft. Und die eingespielten Filmszenen mit Abt und Kloster (Re-enactment) hatten mit den aktuellen Verhältnissen nichts gemeinsam.
    Insgesamt zeigt sich, dass man als Zuschauer auch die Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten sehr kritisch werten muss. Der idelle Schaden für das Kloster und der materillle Schaden für den Gutspächter dürften allerdings beträchtlich sein.

  3. fofio
    16. April 2010 20:52

    Kann mir nicht vorstellen das vorgenannter Beitrag von einem ortskundigen stammt . Dann würde man wissen das es in Bell nur noch wenige Hobby Landwirte gibt mit wenig Kühen . Dann soll der jenige auch mal erklären welcher Fluß von Jauche denn von Bell nach Mária Laach laufen soll um einen See wie den Laacher See zu verseuchen . Hier können ein paar Kühe nix ausrichten Tatsache ist das 2003 der See noch Trinkwasser Qualität hatte obwohl es in Bell mehr Kühe gab . Tatsache ist das im Landwirtschaftsbetrieb des Klosters damals ca. 150 Kühe waren . Nach 2003 wurde der Betrieb an einen Externen Betreiber verpachtet . Tatsächlich stehen am Laachersee jetzt ca 650 Rindviehcher wo läuft denn die ganze Scheiße hin ? Ein ins See geleitetes Rohr wurde schon geschlossen . Das Gutachten ist doch ein Gefälligkeitsgutachten . Ich bin mir sicher hier hängen die gleichen Verantwortlichen Politiker drin wie beim Nürburgring da gab es schon Gutachten ohne Ende und keins war hilfreich .
    Und immer wenn Statsanwalt ect. zuschlagen will werden die von ganz oben zurück gepfiffen . Und plötzlich sind alle Beweise weg . Merkwürdig?
    Vor Jahren noch gab es `die Laacher Felchen (Fisch ) im See als Delikatesse .
    Weil es heute fast keine mehr gibt werden die kurzerhand zugekauft und in Wassenach in einer stillgelegten Metzgerei aufgearbeitet und in die Vermarktungskette Maria Laach eingebracht .
    Merkwürdig ist auch das am Anfang der ganzen Diskusion immer aufs schärfste dementiert wurde das Wasser ist schmutzig . Zig Wasseruntersuchungen von den Verantwortlichen beauftragt , bezeugten Wasser ist OK .
    Dann war der Druck so groß jetzt ist das Wasser verseucht . Aber die Schuld weist mann wieder weg vom See . Das sind die anderen .
    Ich konnte als Kind im See baden das Wasser war Glas klar .
    Die arme Gemeinde Nickenich hat noch das schöne Holzhaus am Strand gebaut was mit Sicherheit nicht billig war . Im letzten Jahr haben die Faulalgen viel kaputt gemacht . Anscheinend bekommt der Pächter des Strandes , das am Umsatz schon zu spüren . Sonst würde der sich nicht um die Gastronomieausschreibung der Polcher Stadthalle bewerben . Man sollte einfach die Verantwortlichen auf Schadenersatz verklagen und etwas gegen den Zerfall des Seees tun .
    Aber wie am Nürburgring werden erst mal ein paar Köpfe rollen und zum Schluß
    zahlt wieder der Steuerzahler

  4. Heinrich
    18. April 2010 13:14

    fofio,
    Sie scheinen offensichtlich für sich in Anspruch zu nehmen, sich vor Ort und in der Materie bestens auszukennen.
    Dann erklären Sie doch einmal, wie die Gemeinde Nickenich einen großflächigen Gastronomiebetrieb, der beschönigend Blockhütte genannt wird, inmitten eines Naturschutzgebietes (NSG) bauen kann?
    Wandern Sie im Sommer um den See, und Sie werden reichlich Badegäste sowohl im Strandbad, aber auch wilde Badende außerhalb im NSG finden, die z. B. den Schilfgürtel rücksichtslos zerstören. Sämtliche Untersuchungsergebnisse seitens des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht als auch die Studie der Technischen Universität Kaiserslautern bestätigen nachvollziehbar, dass der See ökologisch keineswegs tot ist, allerdings die Wasserqualität durchaus verbessert werden muss. Neben dem Düngereintarg durch die Landwirtschaft spielen auch andere Emmitenten eine Rolle, selbst der Eintrag über die Atmosphäre ist von Belang. Und dem von Bell aus in den Laacher Kessel fließenden Beller Bach ist es einerlei, ob die Nitrate von dem Vieh weniger Hobbylandwirte stammen, vom Vieh eines Vollerwerbsbetriebes oder aus dem Ackerbau.
    Aber nein, selbst die Staatsanwaltschaft kuscht vor dem Kloster und unterschlägt Beweise.
    Es ist momentan allerdings en vogue, in der Region auf alles einzudreschen, was in irgendeiner Weise mit dem Kloster Maria Laach zu tun hat. Intensiveres Nachdenken, kritischeres Abwägen und präziseres Prüfen angeblicher eindeutiger Quellen bzw. Beweise würden aber bei der ganzen Bewertung keineswegs schaden.

  5. fofio
    20. April 2010 12:39

    Vor X Jahren , vor meiner Zeit hat das Kloster an die Gemeinde Nickenich Liegenschaften verkauft . Damit die Nickenicher kein Anrecht auf die Wasserrechte des Seees haben wurde eigenes der Wasserspiegel des Seees gesenkt so ist es mir von den “ Alten “ die Ahnung hatten von der Materie erzählt worden . Wie es Nickenich geschafft hat dort eine Genehmigung für einen Gastronomie Betrieb zu bekommen weiß ich nicht . es wird schon alles rechtens sein . Das heißt aber noch lange nicht ob es richtig und gut ist für den See . Auch wenn der See wie gesagt nicht ganz tot ist , ist er schon im koma .
    Wenn man sich mit den Leuten unterhält die dort gefischt haben früher und es heute noch tun berichten die nix gutes . Die “ Fellchen “ gibts gar nicht mehr oder selten . Und die Hechte sind klein und mißgebildet verkrüppelt .
    Taucher haben festgestellt das bis in die Tiefe Abllagerungen sind und die Planzen größtenteils abgestorben sind .
    Wie sie selbstin Ihnrem Text sagen ist die Ursache im Kloster zu finden . Hier wurden Kontakte bis nach ganz oben ausgespielt . Ich habe von Leuten der Polizei erzählt bekommen das der zuständige Staatsanwalt unterwegs mit ´mehreren Haftbefehlen war . Während der Fahrt kam ein Anruf aus Mainz und alle fuhren unverichteter Dinge zurück .
    Wenn das stimmt brauch man gar nicht drüber weiter zu reden . Dann hängen da auch noch riesen Summen Fördergelder der EU für den ÖKO Landwirtschaftsbetrieb und den nachhaltigen Anbau in dem Klosterkarusel .
    Würde hier klar gesagt das Kloster bzw. der Pächter ist schuld wäre die Kohle aus Brüssel gestrichen .
    Die angeblich 650 Kühe die jetzt am Kloster sind , sollen in drei verschiedenen Betrieben gemeldet , aufgeteilt sein ,damit für die Statistik und für die Zuschüsse in Brüssel die Zahlen stimmen . Alle drei Betriebe sollen dem Pächter gehören .
    Wie man sieht nur ein Durcheinander auf Kosten des Sees . Jetzt redet man davon das das Land mit einer Sanierung einsteigt .
    Wenn ich als normaler Bürger durch Unfall oder fahrlässigkeit die Natur verschmutze bekomme ich postwendent eine Rechnung oder meine Versichérung muß zahlen .
    Hier am See hat man kein gr0ßes Interesse den Grund /Schuldigen zu finden weil sonst müsste das Land ja sagen nein der Verursacher zahlt .
    Alles hochpolitisch undurchsichtig problematisch .
    Dabei wollen wir doch nur eins das der See auch noch für unser Enkel sauber ist .

  6. Elli
    20. April 2010 13:21

    Das wird ja immer verworrener!

  7. Heinrich
    20. April 2010 17:14

    Geschätzter fofio,
    Ihre Darstellung ist von einer immensen Unkenntnis der konkreten Verhältnisse im Laacher Seekessel geprägt.
    Nur zur Klarstellung:
    Die erste Seespiegelabsenkung um ca. 5 m fand um 1164 n. Chr unter Abt Fulbert (Fulbertstollen) statt. Dem heutigen Konvent ist hier nun tatsächlich kein Vorwurf zu machen, damals ging man mit der Natur noch anders um, da man sich ihr oft ausgeliefert fühlen musste.

    Die zweite Seespiegelabsenkung um ca. 5 m erfolgte durch den ehemaligen Regierungspräsidenten von Trier, Daniel Heinrich Delius, der das Klostergut erworben hatte, um dort ein Rittergut aufzubauen. Das war in den Jahren 1842-1845 (Deliusstollen). In dieser Zeit lebten in Laach überhaupt keine Mönche, aber Delius wollte die Landwirtschaftsflächen ausdehnen.

    Auch Ihre weitere Aussagen sind unverständlich, auch wenn Sie sich angeblich auf die sog. „Alten“ stützen, die angeblich noch Ahnung hatten:
    Wieso sollen die Mönche an die Gemeinde Nickenich einerseits Ländereien verkaufen, um dadurch andererseits Anrechte auf den See zu verhindern? Und erklären Sie doch bitte plausibel, welche Mönche dies getan haben sollen, denn zur Zeit der zweiten Seespiegelabsenkung lebten definitiv keine Mönche, weder Benediktiner noch Jesuiten, in Laach.
    Und Ihre Aussage, beim Bau der sog. Blockhütte sei schon alles mit rechten Dingen zugegangen, wirkt einfach nur naiv, denn gleichzeitig billigen sie dieses Attribut dem heutigen Konvent in Bezug auf die verpachtete Landwirtschaft nicht zu.

    Fest steht: Weder liegt der See im Koma, noch ist der See ökologisch tot. Richtig ist, dass die Wasserqualität gesteigert werden soll – wie übrigens bei allen offenen Gewässern. Und dies kann entscheidend durch die Minimierung von Nährstoffeinträgen erfolgen, die überwiegend durch den Ackerbau außerhalb des Seekessels in das Seewasser eingetragen wird.

    Sie beweisen durch Ihre Zeilen, dass Sie sich nur auf ungeprüfte Mutmaßungen und auf Gehörtes stützen und nicht willens sind, die vorgelegten Fakten mit der erforderlichen kritischen Distanz und wissenschaftlichen Genauigkeit zu werten. Schade, denn so machen Sie nur tumbe Stimmung gegen das Kloster und merken nicht einmal, dass Sie selbst nur unbewiesene Behauptungen ungeprüft wiederholen, historisch nachweislich falsche Begründungen liefern, ohne jedoch relevante Fakten und beweiskräftige Belege vorlegen zu können.

  8. fofio
    20. April 2010 20:51

    lassen wir es einfach so stehen wer Recht hat wird sich zeigen .Ich bin kein Staatsanwalt oder Polizist . Mir hat das ein Ex Mitarbeiter des Kloster erzählt der genau wegen dieser Geschichte entlassen wurde nach über 30 Jahren , weil er in Sorge um den See Kritik ausübte .
    Bis zum Sommer gibt es bestimmt noch einige Neuigkeiten .
    Schauen wir , mal viel Spass beim verfolgen der Geschichte des Laacher Sees

  9. fofio
    20. April 2010 20:51

    lassen wir es einfach so stehen wer Recht hat wird sich zeigen .Ich bin kein Staatsanwalt oder Polizist . Mir hat das ein Ex Mitarbeiter des Kloster erzählt der genau wegen dieser Geschichte entlassen wurde nach über 30 Jahren , weil er in Sorge um den See Kritik ausübte .
    Bis zum Sommer gibt es bestimmt noch einige Neuigkeiten .
    Schauen wir , mal viel Spass beim verfolgen der Geschichte des Laacher Sees

  10. fofio
    20. April 2010 21:05

    Ps. eine Frage arbeiten sie im Kloster ? Wenn man oben die Zeilen ließt könnte man das nicht ausschließen . Vielleicht sogar einer er Mönche ?

  11. Heinrich
    21. April 2010 06:30

    Geschätzter fofio,

    ich stehe in keinerlei wirtschaftlicher Beziehung zum Kloster, ich bin / war weder dort beschäftigt noch etwa Kleriker. Aber ich bin Wissenschaftler, ich kann die verschiedenen Stellungnahmen lesen, die Gutachten kritisch werten und ich lasse mich in meiner Einschätzung der Verhältnisse weder von tendenziellen medialen Meldungen des WDR / SWR noch von allgemeinem Gerede, das nach wie vor jeglicher nachweisbaren wie begründeten Basis entbehrt und allenfalls der persönlichen Enttäuschung eines Ex-Mitarbeiters des Klosters entstammt, leiten.
    Und hiermit beende ich unseren Meinungsaustausch.

  12. 26. Januar 2011 13:07

    Es ist ganz einfach. Man muß damit anfangen, Maßnahmen zu ergreifen, mit dem Ziel daß das Wasser des Sees wieder sauberer wird. Wenn diese Maßnahmen nichts nutzen, hat man die wahren Verantwortlichen offenbar noch nicht gefunden. Dann muß man eben neue Theorien ausprobieren. Aber man darf nicht aufhören.

    Das dauert macnhmal leider ziemlich lange. Aber irgendwann wird schließlich klar, woran es liegt oder woran nicht. Man muß einfach nur am Ball bleiben.
    Wenn jeder Beteiligte weiß, daß man sich darauf verlassen kann, daß das Ziel sowieso erreicht wird, früher oder später. Warum soll man dann noch etwas aufschieben. Diese Integrität müssen wir Bürger aber einfordern.

    Damit die Verantortlichen am Ball bleiben, muß es regelmässige, parallele, unabhängige Untersuchungen der Wasserqualität geben (auch von Naturschutzorganisationen) und es muß überprüfbare Ziele geben,

    Etwa sollte von von Landesregierung, Kommunen, und Abtei ein Zeitrahmenplan gemacht werden, der etwa so lautet: Wasser soll in 9 Jahren wider ok (auf dem Stand von 19xx?) sein, und alle 3 Jahre wird geprüft ob man auf dem richtigen Weg ist.

    Wer das nicht in dieser Weise in Angriff nimmt, meint es womöglich nicht wirklich ernst. Aber, so weit ich das sehe, sind sich hierin doch alle einig ?
    Nennen wir es mal die Strategie: „Beim Wort nehmen“.

    Wenn dann schließlich das Wasser besser ist, nachdem verschiedene Vorgaben für die Landwirtschaft und den Tourismus gemacht wurden, kann es ja sein, daß die eigentlichen Ursachen zwar nie offiziell benannt, aber ‚insgeheim‘ doch behoben wurden. Aber, dem See ist das doch egal 🙂

    Die größte Gefahr für den See ist, daß das Ziel aus den Augen verloren wird, man sich also eines Tages mit dem Gewässerzustand zufrieden gibt oder nicht mehr darüber spricht.

Was sagen Sie dazu?