11. Mai 2012

Hildegard von Bingen im Heiligenkalender

Rom – Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstag, 10. Mai 2012, Hildegard von Bingen offiziell in den Heiligenkalender der Gesamtkirche aufgenommen. Das teilt die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit.

Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen am Schreibpult, Miniatur aus dem so genannten Lucca-Codex des 'Liber divinorum operum', um 1220/1230

Dieser Rechtsakt ist keine Heiligsprechung im eigentlichen Sinne. Diese setzt ein förmliches Verfahren voraus und wird als liturgischer Akt im Rahmen eines Gottesdienstes vorgenommen, bei dem ein Dekret verlesen wird. Trotzdem ist die 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen verstorbene Benediktineräbtissin nun eine offizielle Heilige.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, begrüßte diesen Rechtsakt: „Das ist ein wichtiger Schritt für die Weltkirche. Ich freue mich, dass die bedeutende Persönlichkeit der heiligen Hildegard von Bingen damit nochmals besondere Würdigung erfährt.“ Die neue Heilige spiele für das Glaubensleben in Deutschland eine bedeutende Rolle. „Ich bin dankbar, dass die Verehrung des Benediktinerinnenordens und der Abtei Eibingen sowie der Bistümer Mainz, Trier und Limburg so reiche Frucht trägt.“

Auch die Benediktinerinnen der Abtei Eibingen zeigten sich dankbar, dass sich mit diesem Schritt die Hoffnung und Sehnsucht vieler Menschen durch neun Jahrhunderte hindurch erfüllt habe. Sieben verschiedener Anläufe und insgesamt fünf Päpste habe es bedurft, um die „Causa Hildegardis“ zu einem glücklichen Ende zu führen. 39 Äbtissinnen und 39 Generationen von Schwestern aus den Klöstern Rupertsberg und Eibingen haben darum gebetet.

In den deutschsprachigen Bistümern sowie im Benediktinerorden wurde die Hl. Hildegard bisher schon als Heilige verehrt.

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