Hedwigschwestern


Hedwigschwestern, eigentl. Kongregation der Schwestern von der hl. Hedwig, von der allerreinsten und unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria und vom III. Orden des hl. Augustinus, eine augustinische Drittordenskongregation päpstlichen Rechts, gegründet 1859 von Prälat Robert Spiske in Breslau für Erziehung, Unterricht und Krankenpflege.

HeuteDie Kongregation der Hedwigschwestern zählt zurzeit ca. 300 Mitglieder, die in Dänemark, Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien tätig sind. Das Mutterhaus befindet sich in Berlin. Generaloberin ist Sr. M. Vincentia Weide.

Die Gemeinschaft lebt nach der Augustinusregel und ist seit 1959 dem Augustinerorden OSA angeschlossen. Hauptpatronin ist die hl. Hedwig von Schlesien (1174–1243). Die ursprüngliche Aufgabe der christlichen Erziehung und des Unterrichts für Kinder und Jugendliche wurde allmählich auch auf andere sozial-caritative Dienste ausgeweitet.

Von Anfang an charakteristisch für die Hedwigschwestern ist der blaue Schleier.

Geschichte
Prälat Robert Spiske, der Gründer der Hedwigschwestern

Prälat Robert Spiske, der Gründer der Hedwigschwestern

Die Kongregation wurde am 14. Juni 1859 vom späteren Domkapitular Prälat Robert Spiske in Breslau zum Zweck der Heimerziehung und des Unterrichts von Kindern und Jugendlichen gegründet. Spiske verfasste die erste Ordenssatzung, für die er bei einer Audienz 1858 von Papst Pius IX. die Anerkennung erhielt. Ein Jahr später, am 14. Juni 1859, wurden die ersten vier Schwestern eingekleidet und legten zugleich die 1. Gelübde ab. Dieser Tag gilt als Gründungstag der Kongregation.

Als während des Kulturkampf in Preußen 1879 die Ordenshäuser, die sich dem Unterricht und der Erziehung der Jugend widmeten, aufgelöst wurden, mussten die Hedwigschwestern ins Exil nach Österreich-Ungarn gehen und breiteten sich so erstmals über die Grenzen Schlesiens hinaus aus. 1888 nach Breslau zurückgekehrt, erlebte die Gemeinschaft unter der Führung der 2. Generaloberin Mutter Felicitas Salutz einen inneren und äußeren Aufschwung, so dass sie außer in Deutschland und Österreich auch in Dänemark mehrere Niederlassungen gründen konnte. Am 29. Mai 1892 (endgültig am 12. Jan. 1931) wurden die Hedwigschwestern von Papst Leo XIII. zu einer Kongregation päpstlichen Rechts erklärt.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs erlitt die Kongregation empfindliche Einbußen durch die Vertreibung der Schwestern aus Schlesien und Tschechien; das Mutterhaus wurde nach Westberlin verlegt, wo die Ordensleitung noch heute ihren Sitz hat. Das bisherige Mutterhaus in Breslau wurde Provinzhaus der neu gebildeten Breslauer Provinz.

Letzte Änderung: 7. November 2008 

Kommentare

3 Kommentare zu “Hedwigschwestern”

  1. 11. September 2011 17:27

    Kinderheim St. Hedwig in Lippstadt, dieser Alptraum hält bis heute an, ich bin jetzt 65 Jahre alt u. kann diese Demütigungen und Mßhandlungen nicht vergessen. Wie läßt sich das Erlebte mit den hohen Zielen und Wertvorstellungen dieser Kongregation vereinbaren? Ich habe meinhalbes Leben gebraucht, um verzeihen zu können, damit ich in Frieden mit mir selber leben kann. Wie schwer das war! Dazu waren viele Therapien nötig. Ich hoffe, daß sich in diesen Häusern zum Wohle der Kinder vieles verändert hat. Nein, ich trage nichts nach, darum geht es nicht. Ich wünschte mir nur einmal ein Wort der Verzeihung, so wie ich auch verziehen habe!

  2. Sr. M. Clementia
    12. September 2011 19:36

    Im Auftrag der Generaloberin Sr. Maria Vincentia Weide darf ich Sie im Falle eines sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen in unseren Einrichtungen auf folgende Institution hinweisen:

    Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen in Einrichtungen der Hedwigschwestern.:
    Für ehemalige Schutzbefohlene in unseren Einrichtungen, die sexuell missbraucht wurden, steht als externer Ansprechpartner Rechtsanwalt
    Hasngeorg Birkhoff zur Verfügung :

    Hansgeorg Birkhoff
    Fasanenstr. 72
    10719 Berlin
    Tel.: (030) 887 22 66 60
    Fax: (030) 887 22 66 70

  3. Jürgen Napieralla
    25. April 2017 14:13

    Unsere/ „meine Blauschleiernonnenschwestern“ waren, sind und bleiben für mich,als ein ehemaliger Heimzögling,immer die wirklich starken und herzlichen, die besonderen Menschen. Gerade für uns Kleinst- und Kleinkinder im Heim war das damals,so weiß ich das heute,sehr wichtig,dass wir,die Fürsorgefälle waren oder eben beeinträchtigte Kinder,im Sanct Hedwigscaritaskinderheim in Bad Saarow-Pieskow,diese Blauschleierschwestern,diese,“unsere Schwestern“,hatten,die uns im Emotionalen,Sozialen und Denkmäßigen, bei unserer ganzen frühkindlichen Entwicklung in der Heimfamilie dort, immer zur Seite standen,ja,als Lehrerinnen, Trösterinnen, Erzieherinnen, Seelsorgerinnen,Fürsorgerinnen,als: Mutter/Vater/Oma/Opa: in Einem, sozusagen,uns sogar eine besonders herzliche Art der respektvollen Fast-Mutterliebe zuteil werden ließen. Mein allerschönstes Weihnachtsfest erlebte ich in diesem Kinderheim. So durfte ich sogar,wir erwarteten und bekamen sehr hohen Besuch dort,an der Großen Prozession teilnehmen,das war für mich Ehre und Verpflichtung zugleich. Hier war ich ein freier Mensch und erfuhr Zuwendung und gelebte Nächstenliebe. Die Achtung der Kinder untereinander hatte einen sehr hohen Stellenwert. Und trotzdem hatte ich eine Art von Freiraum, so dass ich mich als ein „Nicht ansteckend-lungenkranker Sarkoidosechroniker“, trotz aller dieser widrigen Krankheitsumstände,doch so individuell,ja: frei, aber auch gut in die Gemeinschaft eingebunden, eben so fühlen und entwickeln konnte, was zur Folge hatte, dass ich auch sicher, ganz bestimmt, nervte, forderte, mich zurück zog, ja, aber dadurch Selbstbewußtsein und eine Durchsetzungskraft entwickeln konnte, wie nirgends woanders. Gott sei Dank, wußten meine Blauschleierschwestern ganz genau, wie sie uns und mir halfen, gute Kinder zu werden, Kinder,die gegen Ungerechtigkeiten kämpfen, Kinder, die nicht ausgrenzen, Kinder, die nicht diskriminieren, verachten oder primitive Gewalt untereinander als Lösungsmittel für Konflikte hofieren oder gar anwenden, also gute Kinder, die sich zur Toleranz bekennen, in Theorie und Praxis. Mein besonderer Dank gilt all meinen damaligen Heimschwestern, wie auch Schwester Sr. M. Lydia u.a.,die damals während meines Aufenthalts dort im Caritaskinderheim in Bad Saarow-Pieskow tätig waren. Mein ganz besonderer Dank gilt der heutigen Frau Generaloberin: Schwester Sr. M. Vincentia Weide in Berlin und ihren beiden Kolleginnen,die mir jüngst,in sehr kurzer Zeit beantragt und realisiert,eine direkte,eine eineinhalbstündige,eine sehr lebendige Telefonaudienz,gewährten. Hochachtungsvoll verbleibt der ehemalige Zögling Jürgen nebst Familie: der Ehefrau, den beiden Töchtern und der Enkeltochter.

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