Kartäuserinnen


Die Kartäuserinnen sind der weibliche Zweig des Kartäuserordens.

Geschichte

1145 übernahmen erstmals Nonnen die Lebensweise der Kartäuser. Zunächst unterschied sich ihre Lebensform noch von der der Kartäusermönche. Hinsichtlich Einsamkeit und Fasten war das Leben der Schwestern nicht so streng wie das der Mönche. So lebten die Nonnen nicht in eigenen Häuschen, sondern in abgetrennten Zimmern. Das Essen nahmen sie täglich gemeinsam ein und eine gemeinsame Rekreation gab es nicht nur einmal in der Woche, sondern täglich.

Mit der Zeit kam bei den Kartäusernonnen der Wunsch auf, das Kartäuserideal authentischer zu leben. So kam es in den 1970er-Jahren zur Gründung zweier Frauenkonvente, die ein den Mönchen weitgehend angepasstes Leben führen wollten. 1971 wurde die Kartause Beauregard (bei Voiron nahe der Großen Kartause) von Schwestern bezogen. 1977 kamen Kartäuserinnen in die Kartause Vedana (Italien), die bisher von Kartäusermönchen bewohnt wurde, von ihnen aber wegen Nachwuchsmangel aufgegeben werden musste. 1978 siedelte die in der Zwischenzeit gewachsene Gemeinschaft von Beauregard in die neu gebaute Kartause Reillanne (Haute-Provance) über.

Heute

Heute zählt der Orden insgesamt fünf Frauenkonvente, davon je zwei in Frankreich und Italien sowie einen in Spanien. In Südkorea, wo 2004 eine Kartause von Mönchen bezogen wurde, ist auch ein Frauenkonvent in Planung. Weltweit gibt es noch etwa 50 Kartäuserinnen.

Lebensweise

Auch bei den Nonnen gibt es drei Arten von Klostermitgliedern: Chornonnen, Konversschwestern und Donatinnen. Die Aufgabenverteilung ist prinzipiell die gleiche wie bei den Mönchen. Auf Wunsch können die Schwestern die Jungfrauenweihe empfangen. Dabei erhalten sie vom Bischof eine Stola und dürfen fortan in der Messe das Evangelium verlesen. Die Chornonnen verrichten in ihren Zellen als Handarbeit vornehmlich Näharbeiten oder Paramentenstickerei. Geleitet werden die Nonnenklöster von einer Priorin.

In den Kartausen der Schwestern wohnen außerdem in einem eigenen Gebäudetrakt etwas abseits von den Nonnen einige Kartäusermönche, zwei Patres und mindestens ein Bruder. Die Patres, die im Frauenkonvent die Stellung eines Vikars und eines Koadjutors einnehmen, sind für die Seelsorge und Sakramentenspendung im Kloster zuständig. Brüdermönche helfen den Konversschwestern bei den anfallenden Arbeiten.

Ordenstracht

Das Ordensgewand ist wie das der Mönche: naturfarbenes Gewand, naturfarbener Ledergürtel und naturfarbener Überwurf mit Kapuze. Darüber tragen die Nonnen einen schwarzen Schleier

Daniel Tibi

Letzte Änderung: 2. August 2009 

Kommentare

2 Kommentare zu “Kartäuserinnen”

  1. annemarie höver
    25. September 2010 16:32

    ich hätte intersse an dem karthäuserinnenorden und wünsche mir die e-mail adresse desselben. danke, anne höver

  2. Tacitus
    25. September 2010 19:26

    @ annemarie höver
    Schau nach auf :
    http://www.chartreux.org/index_de.html

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