Korff, Birgitta


Birgitta Korff OSB (* 25. Jan. 1868; † 21. Mai 1929), erste Generalpriorin der Kongregation der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing; während ihrer Amtszeit vollzog sich der Übergang in eine selbständige Schwesternkongregation und dehnten sich die Tätigkeitsfelder nach Lateinamerika, Ostasien und Südafrika aus.

Leben

Birgitta Korff OSB

Birgitta Korff OSB

Die aus Mülheim an der Möhne (heute zu Warstein) stammende Tochter des Guts- und Mühlenbesitzers Friedrich Korff und seiner Frau Klara Berghoff trat am 2. August 1889 als Kandidatin in das oberbayerische Missionskloster St. Ottilien ein. Am 26. Mai 1890 begann sie mit dem Noviziat und legte am 29. Juni 1892 die Profess ab. Danach zunächst als Küchenmeisterin in »St. Andreas« eingesetzt, wurde sie am 1. Juni 1894 mit einer Gruppe unter der Leitung des Apostolischen Präfekten P. Maurus Hartmann in die Mission nach Afrika (Südsansibar/Dar-es-Salaam, heute Tansania) entsandt. Schon im Mutterhaus zur Priorin des Schwesternklosters »St. Maria« in Dar-es-Salaam bestimmt, übernahm sie ihr Amt am 1. Juli 1894, kehrte jedoch – am 30. Juni 1895 zur Priorin des Mutterhauses »St. Katharina« gewählt – schon im Dezember des folgenden Jahres nach St. Ottilien zurück.

Als Generalpriorin trieb die als »geborene, zielbewusste Organisatorin« beschriebene Mutter Birgitta Korff den inneren und äußeren Aufbau der Kongregation voran. Nach der Bestätigung der Zivilstatuten, die eine Wahl der Generaloberin auf unbestimmte Zeit vorsahen, stellte sie aus eigenem Entschluss die Vertrauensfrage und wurde am 28. Dezember 1903 wiedergewählt.

Mutter Birgitta kümmerte sich um die Ausbildung der zukünftigen Missionarinnen, stützte das Mutterhaus durch den Aufbau des landwirtschaftlichen Betriebes in Kerschlach (1908), Übernahme eines kleinen Krankenhauses in Schellenberg bei Berchtesgaden (gleichzeitig Erholungsstätte für tuberkulosegefährdete Schwestern, 1907–1924) und Besiedlung des alten Klosters Wessobrunn (1913). Einige Gründungsversuche in der Schweiz waren zunächst nicht von bleibendem Erfolg. 1905 reiste Mutter Birgitta nach Brasilien, um den Fortbestand der dortigen Niederlassung in Olinda zu sichern und eine weitere in Sorocaba im Süden des Landes zu gründen. Im Jahr 1906 gründete sie die erste Niederlassung in Manila und unterzog mit dem Seniorat des Mutterhauses die Konstitutionen einer Überprüfung, da die praktische Erfahrung von acht Jahren in einigen Punkten eine Abänderung nahelegte. Gemeinsam mit dem neu ernannten Apostolischen Vikar von Dar-es-Salaam P. Thomas Spreiter überarbeitete sie auch den »Missionsappendix« und sandte ihn als »Bestimmungen für unsere auswärtigen Klöster« an die Häuser. Ein Teil dieser Anordnungen ging später in die von Rom approbierten Konstitutionen ein und legten den Grund zur späteren Einteilung der Kongregation in Priorate (im Sinne von Provinzen). Während ihrer fünfundzwanzigjährigen Amtszeit nahm Mutter Birgitta die Profess von 320 Schwestern entgegen.

Seit 1898 an Tuberkulose erkrankt, die immer wieder aufflackerte, legte Birgitta Korff im Dezember 1920 erschöpft ihr Amt nieder. Sie starb am 21. Mai 1929, Pfingstdienstag.

Literatur

Bachem, Irmengard: Mutter M. Birgitta Korff OSB. Erste Generaloberin der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing. Ein Bild ihres Lebens, Wirkens und Wesens. – München: Salesianer, 1938
Walter, Bernita: Von Gottes Treue getragen. Die Missions-Benediktinerinnen von Tutzing, Bd. I

Letzte Änderung: 24. Februar 2010 

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