Reichenstein


Kloster Reichenstein, ehemalige Prämonstratenserpropstei in Kalterherberg, Gem. Monschau, in der Eifel, Diözese Aachen; zukünftiges Tochterkloster der traditionalistischen Benediktinerabtei Notre-Dame de Bellaigue.

Kloster

Kloster Reichenstein, Innenhof

Kloster Reichenstein, Innenhof (Foto: Steffen Heinz Caronna, cc-by-3.0)

Gestiftet 1139 von Herzog Walram III. von Niederlothringen und den Prämonstratensern übergeben, war Reichenstein ein Doppelkloster, bis die Männer 1250 das Kloster verließen und zu ihren Mitbrüdern nach Steinfeld gingen. 1487 verließen die letzten Chorfrauen nach einem gescheiterten Reformversuch das Kloster und Kanoniker aus Steinfeld kamen im Gegenzug wieder nach Reichenstein zurück.

Nach einer wechselvollen Geschichte mit Zerstörung und Wiederaufbau, wurde das Kloster 1802 durch Napoléon Bonaparte aufgelöst. Die Ländereien und die ehemaligen Klostergebäude wurden versteigert und zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb umgewandelt. In den 1970er-Jahren wurden die verfallenden Gebäude teilweise wieder instandgesetzt.

Im November 2007 kaufte der von der Priesterbruderschaft St. Pius X. gegründete Verein St. Benedikt das Kloster, das 2010/11 von Mönchen der nicht zum Benediktinerorden gehörenden französischen Abtei Notre-Dame de Bellaigue besiedelt werden soll. Die Einsegnung der neu eingerichteten Klosterkirche nahm Prior Dom Matthäus Haynos am 16. Mai 2009 vor.

Die Pläne der neuen Eigentümer sehen vor, auf der Südseite an historischer Stelle wieder einen Kreuzgang zu bauen. Ein zweigeschossiger Anbau soll im Obergeschoss die Mönchszellen (Dormitorium) beherbergen und unten den Kapitelsaal, Refektorium und Küche aufnehmen. Für Gäste sollen in den ehemaligen Stallungen Zimmer eingerichtet werden. Die rund 35 Hektar umfassenden Ländereien sollen ökologisch bewirtschaftet werden.

Die Gründung des Traditionalistenklosters ist umstritten und wird von der Diözese Aachen nicht anerkannt.

Adresse:

Verein St. Benedikt
Gut Reichenstein
52156 Monschau

Web: www.kloster-reichenstein.de

Lage & Anfahrt

Video

Letzte Änderung: 6. April 2010 

Kommentare

6 Kommentare zu “Reichenstein”

  1. candidi
    31. August 2009 22:55

    Eine wunderschöne Nachricht! Diese mutigen Mönche mögen ein segensreiches Wirken in der weitgehend entchristianisierte Gegend von Aachen bringen. Der aachener Bischof sollte, wie die meisten deutschen Bischöfe auch, vor der eigenen Türe kehren! Wie steht es in seiner Diözese um die Liturgie, um die Priesterausbildung, um die Umsetzung der Leitlinien des heiligen Vaters, um die apostolische Überlieferung überhapt? Das ist die Frage.
    Die Ablehnung gegenüber die überlieferte Tradition der katholischen Kirche ist mittlerweile bei vielen Bischöfen in Hass gegen die Papsttreuen Priester und in offene Ablehnung und Rebellion gegen den heiligen Vater umgeschlagen.

  2. 6. April 2010 14:22

    Und damit der Wiederaufbau auch gelingt, gibt es das Kloster Reichenstein inzwischen online: http://www.kloster-reichenstein.de

    Vielleicht mal besuchen?

    Konrad Fischer

  3. 18. August 2014 19:15

    ich stimme voll mit candidi überein. Wir bräuchten noch mehr solche überzeugte katholische Orden und auch Pfarrkatholiken!!!!! Sonst sehe ich für unsere Kirche noch sehr schwere Zeiten auf uns zukommen (Priestermangel, Ordensnachwuchs, der sehr schwach ist. Aber bei den Traditionalisten? Keine Spur!!)

  4. Br_Tuck
    18. August 2014 21:17

    Tja, wohin der nachkonziliare „Aufbruch“ geführt hat, kann man/frau ja mittlerweile sehen. Aus anfänglicher Euphorie ist blanker Zusammenbruch geworden. Dabei fokusiert sich nun die Sache auf die banale Frage: Wollen unsere (zu 99%) postkonziliar geprägten Katholiken überhaupt noch (in der Sache) katholische Priester, die Hl. Eucharistie bzw. Ordensleute aus Berufung? Aus langjähriger Erfahrung kann ich sagen: Einige ältere Katholiken gehen zwar noch aus Gewohnheit sonntags in die „Kirche“, aber nicht mehr in die „Hl. Messe“. Hauptsache, da steht dann einer/eine vorne – und macht was. Wie seht Ihr die Sache? Mich würde da ein gewisses Stimmungsbild sehr interessieren. Danke für fundierte Rückmeldungen!

  5. Ludger Müller
    19. August 2014 18:36

    Sehr geehrter Br_Tuck, bin persönlich froh, dass es das II. Vatikanum gegeben hat. Kenne das davor nicht. Bin als Gemeindeleiter und Priester glücklich mit meinen Gemeinden. Es gibt soviel Gutes zu sehen und zu würdigen. Das Wort Gottes in unserer Mitte, die Gläubigen selber.

    Erlebe bei den Menschen viel Achtung und Respekt vor dem Heiligen.

    Bin dankbar, dass ich 2014 Priester sein darf.

  6. Br_Tuck
    19. August 2014 21:05

    Sehr geehrter Pfarrer Müller, danke für Ihre Rückmeldung! Ich möchte auch – um es vorweg zu betonen – nicht das Vat. II pauschal verurteilen, sondern das, was letztlich vielerorten daraus gemacht wurde – gegen ausdrückliche Kónzilsbeschlüsse…. Um nur einige Punkte zu nennen: Wo wurde z.B. in den Konzilsdekreten explizit der „Volksaltar“ eingeführt bzw. die Handkommunion ver- pflichtend eingeführt? Gerade diese beiden Punkte haben sich „eingeschlichen“ und m.E. zu einer Entsakralisierung der Hl. Eucharistie geführt. Ebenso die de facto Abschaffung des lateinischen Chorals (den meines Wissens „das“ Konzil sogar ausdrücklich empfiehlt). Nichts gegen den „Volksgesang“, den es ja auch schon vorher gegeben hat. Doch im sonn- und feiertäglichen Hochamt kann das lateinische Choralamt viel zur geistlichen Erhebung beitragen. Und um es anzumerken. Ich erblickte das Licht der Welt Ende Dezember 1965, also wenige Wochen nach offiziellem Ende des Vat II, bin also voll in die nachkonziliare Entwicklung hineingeboren, kenne das „Davor“ folglich auch nicht. Was mich jedoch nicht daran hinderte, schon als Jugendlicher weiterzufragen, da mich die gängige Praxis (ich war immerhin insgesamt fast 20 (!) Jahre Ministrant im neuen Ritus in meiner Heimatpfarrei) letztlich geistlich nicht genährt hat. Und dies, obwohl wir in meiner Heimatpfarrei vor exzessiven Auswüchsen im Grunde verschont wurden. Erst spät und auf Umwegen habe ich dann die „alte“ Messe kennen- und schätzen gelernt, sie ist mir im Laufe der letzten Jahre immer mehr zur geistlichen Heimat geworden, da sie nicht etwas gemachtes, sondern im laufe vieler Jahrhunderte gewachsenes ist. Auch muss ich selbst dort nicht (fast schon zwanghaft) etwas machen, sondern darf an mir etwas geschehen lassen. Soweit heute meinerseits zu diesem Thema. Sehr geehrter Pfarrer Müller, gerne würde ich mich auch weiterhin mit Ihnen zu diesem Themenbereich, unaufgeregt und sachlich, austauschen. Ihnen selbst wünsche ich auch weiterhin Gottes Gnade und viel Freude in Ihrem priesterlichen Wirken! Ihr „Bruder Tuck“

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