Schellenberger, Bernardin


Bernardin Schellenberger, Taufname Bernd (* 11. Februar 1944 Ellwangen/Jagst), ehemaliger Trappist; Theologe, katholischer Priester, freiberuflicher Ãœbersetzer und Autor v.a. spiritueller Literatur.

LebenSchellenberger wurde am 11. Februar 1944 in Ellwangen/Jagst geboren, wuchs aber seit 1950 in Stuttgart auf. Vier Wochen nach dem mit Auszeichnung bestandenen Abitur – Schellenberger war Scheffel-Preisträger – trat er 1963 in das Noviziat der Bayrischen Franziskaner in Dietfurt/Altmühl ein. Von 1964 bis 1966 studierte er Philosophie an der Hochschule der bayrischen Franziskaner in München. 1966 trat er in das Noviziat der Trappistenabtei Mariawald (reformierte Zisterzienser) in Heimbach in der Eifel über.

Von 1968 bis 1969 studierte er ein Jahr monastische Theologie in der französischen Trappistenabtei »Mont-des-Cats« bei Lille, nebenher arbeitete er dort als Gärtner. Von 1969/1970 studierte er Theologie an der Universität Salzburg und von 1969 bis 1972 an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er das Studium mit einem Diplom abschloss.

1972 wurde Schellenberger zum Priester geweiht, 1975 wurde er Prior und Novizenmeister seiner Abtei. 1981 verließ er die Mariawald, um mit zwei weiteren Mönchen im leerstehenden Pfarrhaus von Donzdorf-Winzingen, Kreis Göppingen, eine neue Kommunität zu gründen. Der Versuch wurde nach einem Jahr abgebrochen. Danach hielt sich Schellenberger 15 Monate in der Trappistenabtei Genese im Bundesstaat New York/USA auf, wo er in der Brotfabrik, der Landwirtschaft und der Anstreicherei arbeitete und die Novizen unterrichtete. 1983 kehrte er in das Pfarrhaus nach Donzdorf-Winzingen zurück und lebte dort als »freischaffender Seelsorger« (Selbstaussage) bis 1991.

Während dieser unternahm Schellenberger mehrere Reisen nach Afrika, um dort eine Klosterneugründung in Togo beratend zu begleiten (1988) oder Mönche des Trappistenklosters Awhum in Nigeria zu unterrichten. Durch den engen Kontakt zur einheimischen Buschbevölkerung Togos entstand 1988 die von ihm gegründete Togohilfe (seit 1992 ein eingetragener Verein). Seit 1988 lebt Schellenberger jährlich drei Monate in Togo.

1991 heiratete Schellenberger eine Frau mit zwei Kindern (11 u. 13 Jahre), arbeitete als Übersetzer aus dem Lateinischen, Englischen und Französischen, war Hausmann und baute die Togohilfe weiter aus. Er betrieb auch intensive Heimatforschungen und veröffentlichte mehrere heimatkundliche Publikationen zur Alltags- und Sozialgeschichte Winzingens und der Umgebung.

Seit der Trennung von seiner Frau 1998 ist Schellenberger freier Schriftsteller und Übersetzer in Stuttgart. Darüberhinaus hält er zahlreiche Vorträge und Besinnungstage. Seit April 2006 lebt er in Bad Tölz.

Seine Zeit in der Abtei Mariawald beschreibt Schellenberger in Die Stille atmen. Mein Leben als Zisterzienser (Stuttgart, 2005).

Weblink

Bernardin Schellenbergers Website, dort auch ein vollständiges Verzeichnis seiner Publikationen und Übersetzungen.

Werke (Auswahl)

  • Entdecke, dass du glücklich bist. Die Seligpreisungen der Bergpredigt. – Würzburg: Echter Verlag, 2006
  • Die Stille atmen. Mein Leben als Zisterzienser. – Stuttgart, Kreuz Verlag, 2005
  • Auf den Wegen der Sehnsucht. Zum spirituellen Leben heute. – Freiburg: Herder, 2004

Buchempfehlungen

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Letzte Änderung: 30. April 2012 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Schellenberger, Bernardin”

  1. Ilse Sixt
    29. Februar 2012 09:46

    Sehr geehrter Herr Schellenberger!
    „Vergelts Gott“ für Ihren Leserbrief. Obwohl ich keine Betroffene bin, schreibe ich seit 21 Jahren gegen die Willkür der katholischen Kirche. Seit 44 Jahren begleite ich Priester in der Pfarrei.
    Gesegnete Tage! Ihre Ilse Sixt

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