Kornelimünster


Abtei der Heiligen Abt Benedikt von Aniane und Papst Kornelius, Benediktinerabtei in Kornelimünster bei Aachen; gegründet 1906 von Merkelbeek in Holland aus; gemeinsam mit der Abtei Michaelsberg in Siegburg bildet Kornelimünster die deutsche Provinz der Kongregation von Subiaco.

Benediktinerabtei Kornelimünster
Oberforstbacher Str. 71
52076 Aachen
Tel.: 0 24 08 – 30 55
Fax: 0 24 08 – 30 56
Web: Abtei Kornelimünster

Geschichte

Wappen KornelimünsterDie heutige Abtei Kornelimünster ist nicht die Rechtsnachfolgerin der 1802 säkularisierten alten Reichsabtei Kornelimünster – deren Gebäude gehören dem Land Nordrhein-Westfalen –, sondern rechtlich eine Neugründung; sie hat aber die Titel- und Ehrennachfolge der alten Abtei (Reskript der Religiosenkongregation v. 12. Jan. 1955) und verwendet auch dasselbe Wappen wie diese.

Am 12. Februar 1906 führte der Kölner Kardinal Fischer eine Gruppe Benediktinermönche aus der deutschen, auf der niederländischen Seite der Grenze bei Brunssum gelegenen Abtei Merkelbeek in Kornelimünster ein. Da die Gebäude der ehemaligen Reichsabtei inzwischen im Besitz der Pfarrgemeinde bzw. des preußischen Staates waren, siedelten sie sich in einem Haus am Ortsausgang, an der Straße nach Oberforstbach, an. Gründungssuperior war P. Bonifatius Busch, der aber schon am 25. November 1906 während einer Aushilfe in St. Katharina in Aachen-Forst an Herzversagen starb. Das neu erbaute Gebäude wurde am 21. November 1908 bezogen und das Kloster am 14. Oktober 1909 kanonisch errichtet. 1912 wurde die Neugründung selbständiges Priorat.

Am 12. August 1923 wurde das Priorat Kornelimünster kirchenrechtlich nach Ilbenstadt bei Friedberg (Hessen) transferiert. Die Gebäude in Kornelimünster sollten verkauft werden. Da die Verkaufsabsichten aber scheiterten und der dort verbliebene Restkonvent sich erfolgreich um eine Stabilisierung und um Nachwuchs bemüht hatte, konnte Kornelimünster mit Dekret vom 23. Mai 1938 seine kirchenrechtliche Unabhängigkeit neu erreichen. Dem Kloster Ilbenstadt wurden vom hessischen Staat 1939 – formal korrekt wegen Nichterfüllung einer Pacht-Auflage – die dortigen Gebäude gekündigt. Die Ilbenstädter Mönche gingen nach Siegburg oder Kornelimünster. 1951 wurde Ilbenstadt auch kirchenrechtlich aufgelöst.

Das wiederauferstandene Priorat Kornelimünster wurde 27. Oktober 1953 – mit einer Konventstärke von 25 Mönchen – zur Abtei erhoben und Prior Bonifatius Becker zum Administrator bestellt. Wahl (9. März) und Weihe (27. Mai) zum ersten Abt erfolgten 1956 nach Fertigstellung bzw. Konsekration (2. Mai) der in den Jahren 1951–1956 erbauten Abteikirche.

Aufgaben der Abtei

Waren die Aufgaben der Mönche bis 1948 noch stark von der Aushilfsseelsorge in den Pfarreien der Umgebung geprägt, fand das Kloster von 1948 bis 1988 in einer Realschule und dem ihr angeschlossenen Internat eine neue Aufgabe. Seit 1988 bietet die Abtei als »Haus der Glaubensbegegnung« eigene Kursangebote u.a. für Menschen, die eine »Auszeit« (→Kloster auf Zeit) suchen.

Prioren

  1. Benno Wessels, 1912–1922
  2. Coelestin Heßling, 1922
  3. Stephan Renzel, 1922–1932, er betrieb 1923 die Verlegung des Klosters nach Ilbenstadt in der Wetterau
  4. Benno Wessels, 1923/1932–1937, 1932-1939 Prior in Ilbenstadt, † Jan. 1944
  5. Odilo Gleinser, 1937–1939
  6. Bonifatius Becker, 1939–1956, seit 1953 Prior-Administrator

Äbte

  1. Bonifatius Becker, 1956–1967
  2. Berthold Simons, 1967–1980
  3. Albert Altenähr, 1982–2007
  4. Friedhelm Tissen, seit 2008

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 29. Juni 2009 

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