Reimer, Jakob


Jakob(us) Reimer OSB (1877–1958), Benediktiner und 2. Erzabt von St. Peter in Salzburg.

* 1877 (Mauerkirchen, OÖ); † 7. Okt. 1958 (Oberwang); Sac.: 31. Juli 1904 (St. Pölten); 1828 Abtkoadjutor (Lambach), ben. 25. Juli 1928; 1931 Erzabt (St. Peter).

Der 1877 in Mauerkirchen, Oberösterreich, geborene Reimer besuchte das Jesuitengymnasium am Freinberg bei Linz. Sein Gesuch, Mitglied der Gesellschaft Jesu zu werden, wurde von der Ordensleitung abgelehnt. Stattdessen trat er nach dem Theologiestudium in Innsbruck 1901 in das Stift Seitenstetten in Niederösterreich, Diözese St. Pölten, ein.

Neben dem Theologiestudium absolvierte Reimer in Innsbruck ein Lehramtsstudium für Germanistik, klassische Philologie und Französisch und promovierte 1908 zum Doktor der Philosophie sub auspiciis imperatoris. Er wurde Lehrer am Stiftsgymnasium in Seitenstetten, Konviktspräfekt und wenig später Konviktsdirektor. Seiner asketischen Strenge und seinem wirtschaftlichen Geschick war es zu verdanken, dass er schnell für höhere Aufgaben befähigt schien. So übernahm er 1928 als Koadjutor des Abtes Cölestin Baumgartner die Leitung des Benediktinerstiftes Lambach. Als 1931 der Erzabt von St. Peter, Petrus Klotz, infolge der finanziellen Krise, in die der Bau des Studienkollegs St. Benedikt das Erzstift gestürzt hatte, resignieren musste, wurde Reimer sein Nachfolger.

Reimers Amtszeit in Salzburg war geprägt von den Wirren des Zweiten Weltkrieges. Er konnte den wirtschaftlichen Ruin des Klosters noch 1938 abwenden und nach dem Krieg den Benediktinern in Salzburg neue Impulse verleihen. Diese Leistung brachte ihm den Ruf eines bedeutenden Reformabtes ein, der zwei Klöster – Lambach und St. Peter – gerettet hatte.

Erschöpft legte Jakob Reimer 1956 sein Amt in St. Peter nieder und ging nach Oberwang, wo er zwei Jahre später starb.

Werke

Von Reimer stammt der Text der Thierseer Passion, der im Jahre 1914 entstand.

Literatur

  • Hermann Friedrich: Erzabt Jakob Reimer. In: ÖBK (Hrsg.), Deo et fratribus. Kolleg St. Benedikt 1926–1976, 27–28
  • BBKL Band XXI (2003) Spalten 1205–1206

Claus Meyer, Gerd Gessinger, cc-by-nc-sa

Letzte Änderung: 18. August 2009 

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