Montecassino


Montecassino (bis 1986 Monte Cassino), BenediktinerTerritorial(erz)abtei auf dem gleichnamigen Berg westlich der Stadt Cassino in Latium (Italien).

Montecassino gilt als eines der bedeutendsten geistlichen Zentren des Mittelalters und als Stamm- und Mutterkloster des Benediktinerordens.

Kloster

Montecassino

Montecassino

Gegründet um 529 von Benedikt von Nursia, der hier seine Regel verfasste, wurde Montecassino bereits 577 von den Langobarden zerstört. Erst zu Beginn des 8. Jahrhunderts kam es zu einem Neuanfang. 893 wurde das Kloster durch die Sarazenen zerstört. Um 950 wiederbesiedelt. Nach einer Zeit des Niedergangs im 13. Jahrhundert, verstärkt durch die politischen Wirren und die Ausbeutung durch Kommendataräbte, wurde der Klosterkomplex 1349 durch ein Erdbeben ein drittes Mal zerstört und wieder errichtet. 1504 schlossen sich die Mönche an die Reformkongregation von Santa Giustina an, die sich seitdem Cassinensische Kongregation (Benediktinerkongregation von Montecassino) nennt.

Im 16. und 17. Jahrhundert um zahlreiche Neubauten erweitert, wurde Montecassino 1866 zum italienischen Nationaldenkmal erklärt. Im Februar 1944, während des Zweiten Weltkriegs, zerstörten die Alliierten das Kloster durch Bombenangriffe völlig. 250 Menschen fanden dabei den Tod. Nach dem Krieg wurde es nach alten Plänen, d.h. den Plänen des 18. Jahrhunderts, wiederaufgebaut.

In der Krypta von Montecassino befindet sich die Grabstätte des hl. Benedikt von Nursia.

Die Diözese von Montecassino umfasste ein Gebiet von 567 Quadratkilometern mit knapp 80.000 Einwohnern in 53 Pfarreien; von den 73 Priestern der Diözese sind gut die Hälfte Weltpriester. Zur Klostergemeinschaftt von Montecassino gehören etwas mehr als 20 Mönche, darunter fünf Novizen.

Papst Franziskus hat am 23. Oktober 2014 P. Donato Ogliari OSB (57) zum Abt von Montecassino ernannt. Gleichzeitig mit der Ernennung des neuen Abtes hat der Papst die 53 Pfarreien, die bisher zu Montecassino gehörten, der Diözese Sora-Aquino-Pontecorvo zugeschlagen und die Jurisdiktion des Abtes auf den Bezirk des Klosters begrenzt. Montecassino ist damit nur noch nominell eine Territirialabtei.

Web: www.officine.it/montecassino/

Abtordinarien (Erzäbte)

  1. Michelangelo Celesia, 1850–1858
  2. Simplicio III. Pappalettere, 1858–1863
  3. Carlo II. M. de Vera, 1863–1871
  4. Nicola IV. d’Orgemont, 1872–1896
  5. Giuseppe III. Quandel, 1896–1897
  6. Bonifacio Maria Krug, 1899–1909
  7. Gregorio Diamare, 1909–1945, seit 1928 Abtbischof
  8. Ildefonso Rea, 1945–1971, seit 1963 Abtbischof
  9. Martino Matronola, 1971–1977 Abt-Administrator, 1977–1983 Abtbischof
  10. Bernardo D’Onorio, 1983–2007, 2004 Abtbischof, seit 2007 Diözesanerzbischof von Gaeta
  11. Pietro Vittorelli, 2007–2013
  12. Donato Ogliari, seit Okt. 2014

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 5. November 2014 

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